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[LBR-411210-005-01]
Briefkorpus

den 10. Dezember 1941.

Meine liebe [Ella]!

Jetzt haben wir hier aber Winter so wie ich ihn noch nicht erlebt habe. Ich glaub da würde Dein Herz wohl erfrieren. Wo es angeblich sowieso so kalt ist. Denn seit Tagen herrscht hier Schneesturm bei 30 Grad Kälte. Da ist Dir aber ein Hallo morgens. Morgens geht immer alles drunter und drüber. Mit Humor wird dann der Laden geschmissen. Zuerst wird dann Schnee von Bunker zu Bunker geschaufelt. Wenn das dann geschafft ist, ist erst mal Mittag. Und nach Mittag werden dann Waffen gesäubert und gepflegt. Und um 3 Uhr ist es dann ja auch schon wieder restlos dunkel. – Zu fahren hab ich jetzt nichts mehr. Oder besser gesagt: der General Winter setzt ein P [sic] davor! Morgen fange ich an, mit Hochdruck Pferdeschlitten zu bauen! Komm man her! Ich kann noch einen guten Hilfsmann gebrauchen!

Herzliche Grüße Dein [Albert]

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Autor Albert Müller
Korrespondenz Lohbrügge
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Über den Autor

Albert Müller

Albert Müller wurde 1919 geboren. Seine Familie kam aus Escheburg in Schleswig-Holstein. Auch in anderen schleswig-holsteinischen Orten hatte er Verwandtschaft. In seinen Briefen machte Albert Müller oft Andeutungen, dass es Geheimnisse bezüglich seiner Eltern gebe, die er erst später preisgeben

Über die Korrespondenz

Lohbrügge

Fotografie einer handgeschriebenen Liste mit Zahlen, aus dem Konvolut Lohbrügge, die Briefdaten sortiert.

Der Briefwechsel von Ella und Albert Müller befindet sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Erhalten sind fast 900 Briefe und Postkarten. Gesammelt wurden sie von Ella Müller, die Briefe von ihrem Ehemann, aber auch von Familienangehörigen aufbewahrte, zum Teil

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