Im Osten, am 4. Juni 1942.
Meine liebe gute [Ella]!
Schön von ist es ja wirklich nicht von mir, daß ich jetzt, wo ich doch eigendlich [sic] Zeit genug hab, so wenig schreibe. Aber ich weis [sic] einfach nicht „was“ ich schreiben soll. Es ist ja doch immer wieder dasselbe. Und trotzdem jeder Posttag ist für mich ein neuer Freudentag. Wenn Du geschrieben hast dann ist es immer so schön, Du glaubst gar nicht wie. Ähnlich ergeht es Dir, glaub ich, sicher auch. –mir
Ich habe heute ein Paket an Dich abgeschickt. Wenn es nun bei Dir ankommt, dann sei bitte so lieb und lasse es zu bis ich heimkomme. Es ist weiter nichts besonderes drinn. Wir machen es später mal gemeinsam auf wenn wir beisammen sind und mal sehr glücklich sind; und dabei aus alten vergangenen Zeiten plaudern – –. In diesem Brief lege ich Dir nun noch eine „Luftfeldpost“-Marke bei. Die klebst Du dann auf solchen Brief der mich oder Deinen Bruder, wenn er wieder draußen ist, sehr schnell erreichen soll. Statt Feldpost mußt Du dann „Luftfeldpost“ (rot unterstrichen) draufschreiben.
In der Hoffnung auf ein recht baldiges und gesundes Wiedersehen grüßt und küßt Dich meine liebe [Ella] viele liebe Mal
Dein [Albert].
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Albert Müller
Albert Müller wurde 1919 geboren. Seine Familie kam aus Escheburg in Schleswig-Holstein. Auch in anderen schleswig-holsteinischen Orten hatte er Verwandtschaft. In seinen Briefen machte Albert Müller oft Andeutungen, dass es Geheimnisse bezüglich seiner Eltern gebe, die er erst später preisgeben
Lohbrügge
Der Briefwechsel von Ella und Albert Müller befindet sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Erhalten sind fast 900 Briefe und Postkarten. Gesammelt wurden sie von Ella Müller, die Briefe von ihrem Ehemann, aber auch von Familienangehörigen aufbewahrte, zum Teil