Mittwoch, den 12. März 1941
Mein liebes, teures Herz! Meine liebe, liebste [Hilde]!
Gestern erreichte mich Dein lieber Bote vom Sonnabend! Ich habe mich ja so sehr darüber gefreut. Unterdessen wirst Du in vielem Gewissheit erhalten haben. Fix und fertig sind wir eben alle zur Abfahrt. Heute Nacht noch, der 13. März wird herankommen, soll es losgehen. Herzlieb, wie vor 4 Wochen wird Dein Hubo Dir näherrollen, aber diesmal kann er nicht frohe Heimkehr halten. [ Rings um mich ist alles in Reisestimmung – und Dein Hubo muss sich von den Jungen ein klein wenig anstecken lassen, dann trägt er alles leichter. Ganz kann man sich dem Getriebe hier auch gar nicht entziehen.] [siehe Abbildung]
Herzlieb, ich kann auch gar nimmer lang schreiben.
Gleich wird die letzte Postgelegenheit sein.
Vielleicht, daß Du nun längere Zeit von mir nichts erhalten kannst. Schreiben werde ich alle Tage etwas. Ob ich es abschicken kann oder darf steht dahin.
Nun behüt Euch Gott! Es grüßt Dich und die lieben Eltern Dein [Roland]. Dein [Roland]! Geliebte!
Immer und ewig! Ganz Dein! Nur Dein! Herzlieb! Geliebte!! Mein liebes teures Weib!! Der Stunde harre ich, da ich heimkehren kann zu Dir – Dein zu sein für dieses Leben! Dein, nur Dein! Ganz Dein!!
Ich küsse Dich!! Ich liebe, liebe Dich!! Du!!!!!
Dein [Roland]!!!!!!!!!!!!
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Roland Nordhoff
Roland Nordhoff wurde 1907 in eine bürgerliche Familie in einem ländlichen Dorf im östlichen Sachsen, Kamenz, hineingeboren. Nachdem er ein Musikstudium aufgegeben hatte, arbeitete er als Dorflehrer in Oberfrohna, nahe Chemnitz. Im Frühjahr 1938 wurde er nach Lichtenhain in Sachsen versetzt
Oberfrohna
Das Konvolut aus Oberfrohna befindet sich gut erhalten in privaten Händen in Deutschland. Es umfasst 24 Aktenordner mit ca. 2600 Briefen, die zwischen 1 und 20 Seiten lang sind. Der Briefwechsel beginnt im Mai 1938 und dauert, mit einigen kurzen (Urlaubs bedingten) Unterbrechungen, bis Februar 1946