5.6.40
Meine liebe [Hannelore]!
Wir haben jetzt wieder Bettruhe, und es ist hier eine gewaltige Quassellei . Der Dienst ist hier vielgestaltig und interessant. Aber den Muskelkater verspüre ich noch sehr stark. Ich glaube, man wird hier sehr stark durch alle Bewegungen, die wir hier ausüben müssen. Gestern haben wir zum ersten Mal ein Geschütz gesehen.
Sonntag komme ich noch nicht auf Urlaub. Wenn Du den Mut hast, dann kannst Du mich ja mal besuchen. Aber ich weiß nicht, ob ich in jedem Falle dienstfrei bin. Es kann sein, daß wir geschlossen nach draußen geführt werden. Laß mal von Dir hören! Wenn ich kann, werde ich Dich anrufen oder Dir noch schreiben.
Herzliche Grüße!
Dein [Heinrich].
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Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost