Heinrich Wilmers

Abbildung von der Vorderseite eines Notizbuchs in Leder von Heinrich Wilmers.
Ba-NGM K02.Pf1_A4, Notizbuch Heinrich Wilmers, Datum und Ort unbekannt.

Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst in einer Dorfschule in Niedersachsen, dann in Vierlanden. Ab Frühjahr 1940 war er in Wentorf zur militärischen Ausbildung stationiert. Als Wehrmachtssoldat war er in verschiedenen Ländern: in Frankreich, in Dänemark und im Baltikum (Estland, Lettland, Kurland). Heinrich Wilmers war Gefreiter, in der Regel war er als Rechner in Schreibstuben eingesetzt. Oft nutzte er die Zeit der Wachdienste, lange Briefe nach Hause zu schreiben. Im Frühjahr 1945 kam er in russische Gefangenschaft. Erst zwei Jahre später kam er zurück nach Neuengamme. Das Ehepaar Wilmers wurde Eltern eines zweiten Kindes. Heinrich Wilmers verstarb 1999.

Es wurden insgesamt 22 Ergebnisse zu dieser Auswahl gefunden.
Nachdem das gestrige Schießergebnis im allgemeinen gut ausgefallen ist, haben wir heute verhältnismäßig einen gemütlichen Dienst geschoben.
Heute vormittag waren wir nach dem Schießstand und haben geballert.
Heute muß ich Dir etwas ganz Neues mitteilen. Gestern abend habe ich mich äußerlich entlobt...
Der Dienst war nett, nur einem Mann blieb beim Laufen unter der Gasmaske die Luft aus.
Wenn man drei Wochen lang mit größtem Bemühen seinen Dienst geleistet hat und dabei 30 bis 35 Jahre alt ist und nicht auf Nachturlaub darf, während anderswo 20jährige Rekruten nach 14 Tagen schon auf Wochenendurlaub fahren können, ist es wohl[...]
Auf dem Kasernenhof war nur eine einzige Staubwolke, und wir bewegten uns schwankend in ihr. Einige Kameraden sind sogar umgefallen.
Wo der Krieg gewütet hat, ist nur noch ein Chaos.
Der gestrige Nachmittag war ganz nett, am schönsten natürlich die Sondermeldung über Frankreichs Zusammenbruch.
Es gab Gulasch mit Kartoffeln und Nudeln. Zwar schmeckte das Essen, aber das Fleisch habe ich nicht recht erkennen können.
... hat mir Erdbeeren, Wurst und Butter gebracht. Ich kann hier wirklich nicht verderben und allein aus diesem Grunde ist es schön, Soldat zu sein.
Dann beginnt der Sport. Meine Brustmuskeln schmerzen allerhand, denn gestern sind wir geimpft und gespritzt worden.
Der „Acker“ ist entsetzlich staubig. Nur wenn wir mit der Gasmaske marschieren, sind wir vor dem Staub geschützt...
Gestern haben wir nämlich Löhnung bekommen (34 ℛℳ). Wo ich immer noch nicht rauche, weiß ich das Geld hier gar nicht unterzubringen, denn in Bier vermag ich auch keine 30 ℛℳ in kurzer Zeit umzusetzen.
Es wäre schön, wenn der Endsieg über Franzosen und Engländer noch während unserer Ausbildungszeit errungen und der Friede bald geschlossen würde. ... Es ist bestimmt keine Kleinigkeit, was das Köpfchen in kürzester Zeit aufnehmen, begreifen[...]
Beide aber haben genug vom Krieg, vom Grausamsten in der Welt.
Gestern nachmittag hatten wir in Bergedorf Kirchgang. ... In der letzten Nacht haben wir wieder über 2 Stunden im Luftschutzkeller zubringen müssen.
Und nun zum Tapezieren! Ich kann nicht viel darüber sagen...
Gestern haben wir zum ersten Mal ein Geschütz gesehen.
Es hat alles seine Schwierigkeiten. Und schreiben kann man auch nicht jeden Tag ...
Heute hatten wir schon Spind-Appell. Man ist allgemein mit uns zufrieden gewesen.
Kinoprogramm Hansa - Lichtspielbühne Bergedorf 30. April bis 2. Mai 1940