7.6.40
Meine liebe [Hannelore]!
Es ist schon fast Tradition geworden, daß ich Dir während der Bettruhe einen kleinen Brief schreibe. Es ist für mich immer eine Freude, wenn ein Brief von Dir vorliegt. Fahre nur so fort!
Deine Briefe liegen nachmittags immer schön offen auf dem Tisch. In der 2. Batterie müssen die Jungens [sic] allerdings immer heraustreten. Gestern nachmittag hatten wir in Bergedorf Kirchgang. Fräulein Sch. habe ich gesehen, Dich aber nicht. Du hast wohl nach dem Dienst keine Besorgungen mehr gemacht. In der letzten Nacht haben wir wieder über 2 Stunden im Luftschutzkeller zubringen müssen. Der Dienst hier geht etwa von 5. – 22 Uhr mit kleinen Pausen, er ist teils sehr interessant, aber auch anstrengend, die Knochen darf man durchaus nicht schonen, wenn sie auch schon leicht angealtert sind.
Herzliche Grüße Dein [Heinrich]
- Anmelden oder Registrieren, um Kommentare verfassen zu können
Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost