25.6.40.
Meine liebe [Hannelore]!
Heute muß ich Dir etwas ganz Neues mitteilen. Gestern abend habe ich mich äußerlich entlobt, und zwar aus folgendem Grund. Beim Gewehrgriff hatte ich das Pech, mit dem Visier hinter den Ring zu haken. Besser ist besser! Um fernerhin deswegen nicht aufzufallen, habe ich ihn abgenommen. Ich muß sagen, ich hab mich doch schon sehr daran gewöhnt gehabt, denn ich vermisse ihn dauernd. Was sagst Du nun dazu?
Wir haben seit gestern einen neuen Hauptmann und seit heute einen neuen Leutnant. Das geht bald von Woche zu Woche. Morgen gehen wir nach dem Schießstand, wollen uns dort als tüchtige Schießer erweisen. Bei guten Leistungen gibt es aber keine besonderen Auszeichnungen. Gleich ist wieder Appell!
Herzliche Grüße
Dein [Heinrich].
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Heinrich Wilmers

Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme

Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost