27.6 40.
Meine liebe [Hannelore]!
Nachdem das gestrige Schießergebnis im allgemeinen gut ausgefallen ist, haben wir heute verhältnismäßig einen gemütlichen Dienst geschoben. Das hat mich besonders stark gefreut, da ich Kummer von den Füßen befürchtete. Heute abend treten wir zum Nachtausmarsch an. Hoffentlich bereiten mir die Quanten keine zu großen Schmerzen. Und mit gehe ich, denn für den Innendienst bin ich nicht zu haben. Außerdem würde dann der Urlaub gewiß gestrichen werden. Wie es überhaupt mit dem Urlaubsgeld wird, ist noch nicht bekannt gegeben. Vielleicht komme ich schon am Sonnabend, vielleicht am Sonntag. Gestern hat Karl R. mich wieder besucht. Übrigens Du hättest mich auch gerne besuchen können, denn Mittwochs [sic] ist bis 21 Uhr Besuchszeit. Auf Wiedersehen in den nächsten Tagen.
Herzliche Grüße
Dein [Heinrich].
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Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost