2. Juni 40.
Meine liebe [Hannelore]!
2 Tage bin ich nun in der Kaserne und bemüht, mich an das Soldatenleben zu gewöhnen. Freitag haben wir den ganzen Tag warten müssen. Um 18 Uhr wurden wir eingeteilt, erhielten noch Bettwäsche und durften dann nach des Tages Mühen in die Ruhekiste steigen. Die Nacht verlief ruhig; ich konnte auch gut schlafen. Um 5 ¼ Uhr wurden wir wieder geweckt, und der Dienst setzte allmählich ein. Gestern haben wir die Klamotten in Empfang nehmen müssen und das Spind eingerichtet. In der letzten Nacht war gegen ½ 2 Uhr Fliegeralarm. – Eben habe ich ja mit Dir gesprochen. – Nach Möglichkeit will ich das Telephon häufiger benutzen. Heute hatten wir schon Spind-Appell. Man ist allgemein mit uns zufrieden gewesen. Auch der Sport fiel zur Zufriedenheit des Wachmeisters aus.
Herzliche Grüße!
Dein [Heinrich].
- Anmelden oder Registrieren, um Kommentare verfassen zu können
Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost