12.6.40.
Meine liebe [Hannelore]!
24 Stunden später! Der Dienst geht so weiter! Immer ran und besser machen! Der Ton ist rauh, aber herzlich, die Stimmen sind laut krächzend und vernehmbar. Und das ist schön. – Deinen Brief habe ich gestern schon erhalten; ich danke Dir. Betr. Wohnung: ich habe den Antrag an die „Haupttdienststelle der Vier- und Marschlande, Hamburg-Neuengamme“ gerichtet, da müßte das Schreiben doch den Bestimmungsort erreicht haben. – Gestern war Karl R. wieder hier. Er hat mir das Neue von der Horst berichtet, außerdem die Miete für das Zimmer mitgenommen. Gestern haben wir nämlich Löhnung bekommen (34 ℛℳ). Wo ich immer noch nicht rauche, weiß ich das Geld hier gar nicht unterzubringen, denn in Bier vermag ich auch keine 30 ℛℳ in kurzer Zeit umzusetzen. Herzliche Grüße
Dein [Heinrich].
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Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost