11.6.40.
Meine liebe [Hannelore]!
Und wieder ist Bettruhe, 24 Stunden sind verflossen, seitdem ich Dir den letzten Brief schrieb. Gestern war um 19 Uhr noch Gemeinschaftsempfang, aber ist [sic] habe kein Wort verstanden. Ich weiß aber trotzdem um den Tatbestand. Nun wird wohl der Franzose in kurzer Zeit erledigt sein. Es wäre schön, wenn der Endsieg über Franzosen und Engländer noch während unserer Ausbildungszeit errungen und der Friede bald geschlossen würde. – In diesen beiden Tagen haben wir schon allerlei zugelernt [sic]. Es ist bestimmt keine Kleinigkeit, was das Köpfchen in kürzester Zeit aufnehmen, begreifen, verstehen und behalten soll, und man braucht sich durchaus nicht zu wundern, daß die dummen Gesichter ein noch dummeres Aussehen bekommen. Psychologisch ist es eigentlich noch interessanter als militärisch. Und wie ist es Dir während dieser Tage ergangen?
Herzliche Grüße!
Dein [Heinrich].
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Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost