14.6.40.
Meine liebe [Hannelore]!
Gleich tritt die Schlafenszeit ein, da ich morgen aber schon wieder Stubendienst habe, unsere Stube bröckelt nämlich ab, schreibe ich Dir schon jetzt. Der heutige Nachmittagsdienst war nicht sehr anstrengend. Und nun noch morgen vormittag, und dann ist der Hauptdienst für die Woche erledigt. Heute abend war Karl R. wieder hier und hat mir Erdbeeren, Wurst und Butter gebracht. Ich kann hier wirklich nicht verderben und allein aus diesem Grunde ist es schön, Soldat zu sein.
Hoffentlich ist Sonntag auch schönes Wetter. Aber weit werden wir nicht kommen. Wir hoffen alle auf den ersten Urlaub, aber er wird uns noch nicht gegönnt. Deinen gestrigen Brief habe ich heute schon erhalten.
Herzliche Grüße
Dein [Heinrich].
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Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost