6.6.40.
Meine liebe [Hannelore]!
Dein gestriger Brief hat mich sehr erfreut, allerdings mußte ich dreimal zum Lesen ansetzen, aber auch das ist schön. Leider bin ich nicht imstande, Dir ähnliche Briefe während der Bettruhe zu schreiben. Und nun zum Tapezieren! Ich kann nicht viel darüber sagen, aber ich bin gewiß, daß Du schon das Richtigekeit treffen wirst. Allerdings können meinem Sch Geschmacke nach die Blumen auch in der Tapete für das Schlafzimmer fehlen. Ausschlaggebend ist jedoch immer der Grundton der Tapete und der Möbeln [sic]. – Ich kann überhaupt nicht mehr schreiben, ich bin so müde, denn in der letzten Nacht mußten wir wieder 2 Stunden im Luftschutzkeller sitzen. Der heutige Dienst ist deswegen durchaus nicht kürzer.
Dir und Deinen Eltern herzliche Grüße.
Dein [Heinrich].
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Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost