4.7.40.
Meine liebe [Hannelore]!
10 Min. vor 1 lag ich in der Falle. Die Unterwäsche war durch den Schweiß total naß geworden, das Tempo war etwas scharf gewesen. Die anderen Kameraden trafen auch im gleichen Augenblick ein. –
Der Engländer kam nicht, und ich wurde erst um 5 Uhr wieder geweckt. Nach einem schneidigen Waldlauf und tranigen [sic] Unterricht marschierten wir um 8 Uhr nach dem Schießstand, um die Bedingungen 2 und 3 zu erfüllen. Zuerst war ich wie das erste Mal wieder im Deckungsstand tätig. 100 m stehend 19 Ringe (10; 9; -) und 150 m 23 Ringe (8, 9, 6). Beide Bedingungen habe ich erfüllt, das Schießwetter war nun ja saumäßig, man konnte die Figur auf der Scheibe schlecht erkennen. – Ich habe vergessen, Dir gestern zu sagen, daß mein Vater am 5. Juli seinen 66. Geburtstag hat, zwar habe ich einen Gruß von Dir am Schluß ihm übermittelt. Vielleicht schreibst Du noch nachträglich eine Karte.
Herzliche Grüße
Dein [Heinrich].
- Anmelden oder Registrieren, um Kommentare verfassen zu können
Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost