10.6.40.
Meine liebe [Hannelore]!
Gestern war auch Karl R. in der Bose Kas. aber er hat mich nicht finden können. Er hat mir 4 Briefe und ein Paket gebracht. Bruder Hans hat mir aus Belgien geschrieben. (31.5.40) Sie haben tüchtig dran müssen, sind teilweise vom Feind stark beharkt [unklar] worden, von der feindlichen Artillerie und auch von der Flugwaffe, aber er hat seine heilen Knochen behalten. Hoffentlich bleibt er bei weiteren Kämpfen heil und gesund. Koll. Ernst E. schreibt mir mehr oder weniger von einem Schlemmerleben in Nordfrankreich (Butter, Eier, Wein, Sekt usw.) Beide aber haben genug vom Krieg, vom Grausamsten in der Welt. – Die Nacht war ungestört und schön lang. Der Vormittagsdienst war schon einigermaßen anstrengend. Wir haben heute wieder einen stellvertretenden Leutnant bekommen. Heute nachmittag haben wir noch interessanten Geschützdienst, Du weißt ja, wie es zu verstehen ist.
Herzliche Grüße
Dein [Heinrich].
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Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost