Donnerstag am 14. 11. 1940.
Herzallerliebster!! Mein geliebter [Roland], Du!
Heut nur einen kurzen Gruß und einen ganz, ganz lieben Kuß! Die Mutsch ist krank. Ich hatte heut viel Arbeit. Und so vielerlei Wege und das Reinemachen. Ich will doch alles ganz in Ordnung verlassen, ehe ich abreise. Die viele Wäsche muß ich noch legen, ausbessern u. mangeln. Morgen muß ein Stündchen werden für Dich!
Jetzt ist’s ½ 7, der Vater kommt heim. Muß noch schnell was zum Abendbrot holen. Da nehme ich gleich diese Zeilen mit. Es ist um, daß Du ein Zeichen von wir hast! Weil Du so ganz allein draußen bist. Du. Dein so lieber Bote vom Dienstag kam heut, ich bin so glücklich darüber!! Du!!
Und ich dank Dir recht sehr!
Nun behüt Dich Gott! Bleib froh und gesund! Es grüßt Dich ganz herzlich in inniger Liebe und steter Treue
Deine Holde.
Schöne Grüße von den Eltern!
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Hilde Nordhoff

Hilde Nordhoff wurde 1920 als Hilde Laube in eine Arbeiterfamilie in Oberfrohna, eine Kleinstadt in Sachsen, hineingeboren. Sie arbeitete ein Jahr lang als Hausangestellte, dann in einem Trikotagenwerk.
Sie kannte Roland Nordhoff aus der Kantorei in Oberfrohna und trat sogar der evangelischen
Oberfrohna

Das Konvolut aus Oberfrohna befindet sich gut erhalten in privaten Händen in Deutschland. Es umfasst 24 Aktenordner mit ca. 2600 Briefen, die zwischen 1 und 20 Seiten lang sind. Der Briefwechsel beginnt im Mai 1938 und dauert, mit einigen kurzen (Urlaubs bedingten) Unterbrechungen, bis Februar 1946