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[OBF-421121-002-01]
Briefkorpus

Sonnabend, am Abend — 21. November 1942.

 

 

Geliebter! Du!! Mein Einziggeliebter! Herzensmannerli! Mein [Roland]!

 

 

Ach Schätzeli! Aufatmen kann ich jetzt! Komm zu mir! An mein Herz! Oh geliebtes Herzelein! Wie sehne ich mich in dieser Abendstunde so innig nach Deiner Nähe. Ich bin daheim. Ganz nun wieder bei Dir – ungestört. Oh Herzallerliebster mein! Ich möchte mich ganz dicht an Dich kuscheln, Du! Ganz, ganz nah mich an Dich schmiegen, im traulichen Schein der Leselampe. Oh Geliebter! Wie herzinnig verlangt mich nach Dir! Wie ist mein Herz sooooo voller Freude und Glückseligkeit! Oh, Du mußt es ja spüren bis hin zu Dir! So viel heimliche Freude trage ich in mir. Für Dich!!! Für Dich! Geliebter! Ach, wie wunderschön ist es zu beglücken, zu schenken, Freude zu geben! Und ich glaube, mein Goldherzelein! Ich kann Dir bald bald so recht große Freude wieder einmal bereiten! Ach, ich will Dich so glücklich machen! Du sollst wissen, daß ich Dir gehöre mit Leib und Seele! Du!!! Daß ich Dich liebe, liebe aus Herzensgrunde! Mein [Roland]! Du!!! Mein herzallerliebster [Roland]! Was ist es denn, das mich so zuinnerst jauchzen und jubeln macht? Oh Du! Weil ich etwas für Dich habe, damit mit ich dich erfreuen kann? Das schöne schöne Herrenzimmer und noch etwas Schönes, das ich Dir aber noch garnicht verraten kann, Du!

 

 

Weils [sic] erst der Geburtstagsmann bringt. Oh Geliebter! Meine Liebe zu Dir ist ohne Ende. Ist so heiß! So mächtig! Ach Du!!!

 

 

Ich kann es ja nicht ausdrücken – ich möchte Dich immer, immer ganz lieb beschenken, daß Du siehst, wie ich Dich liebe! Wie ganz ich Dein bin! Wie ich unablässig an Dich denke, ach Du!! Herzensschätzelein! Das Herz geht mir über – so lieb ich Dich. Komm in meine Arme! Oh komm an mein Herz! Du!!!

 

 

Geliebtes Wesen! Mein Sonnenschein! Mein Ein und alles! Ich bin Dein! Oh daß Du es weißt ganz glücklich: bin nur Dein! Dein!!! Ach, ich weiß, was mich so jubeln und jauchzen macht: Deine Liebe! Deine große, unendliche Liebe. Geliebter!! 4 liebe so sooo liebe Boten sind in meinem Besitz! Ein so köstlicher Strauß, den ich kaum umfassen kann! Oh Du! Warum kannst Du in dieser Stunde nicht bei mir sein? Geliebter!!! Geliebter!! Sooo sehr möchte ich Dir danken für alle Deine Liebe, die mir Glückstränen in die Augen treibt. Du hast mich lieb! Du hast mich so lieb! Du! Ich muß immer Deinen Namen auf meinen Lippen bewegen, damit ich es glaube, fühle, alles ist Wirklichkeit, und kein Traum! Oh Du! Schwindlig wird mir vor so viel Glück! Und angst [sic], daß alles zerrinnt wie im Traum, auf einmal. Nein! Oh nein! Deine Liebe lebt! Sie lebt in mir durch Dich! Geliebter! Dich kann mir niemand mehr nehmen! Du bist mein! Mein!!! Oh Gott im Himmel, halte deine Hände über unser Herzensglück! Amen.

 

 

Geliebter! Worte reichen nicht aus, Dir meinen Dank zu sagen für Dein Liebgedenken. Ich muß erst zu Ruhe kommen von all den Aufregungen der vergangenen Tage. Es ist zuviel des Glückes und der Freude von allen Seiten, mein Geist kann kaum alles verarbeiten. Du! Laß Dich herzinnig und lieb küssen für alle Deine Liebe, Goldherzelein! Morgen schon wird alles in mir klarer sein! Ach, es ist ein so glücklich Wogen von mir zu Dir! Wie lieb ich Dich! Du!!!!!

 

 

Einziggeliebter! Wenn Du jetzt bei mir wärst! Ich müßte Dir alles schenken. Möchte verströmen in Liebe und inniger Zuneigung zu Dir! Mein Einziggeliebter! Ach Du! Wenn ich mich jetzt schlafen lege, dann geht all mein Denken und Sehnen nur einen Weg. Hin zu Dir! Sonnenschein! Du!!! Du!!!!!!!!!!!!! Du bist in mir gewesen allezeit, zu jeder Stunde auch am andern Orte. Du liebst mich so herzinnig, nun lebst Du in mir für alle Zeiten.

 

 

Du! Mein Herz hält Dich umschlossen! Fest, innig fest! Oh Du! Mein!!! [Roland]! Herzlieber [Roland]! Ich bin sooo glücklich mit Dir!!!!! Fühlst Du es? Oh sag? Fühlst Du es, mein Lieb? Du!!! Du!!!!! Herzelein! Ich küsse dich! Ich küsse Dich vieltausendlieb! Mein Eigen! Mein Schatz! Oh wie ich Dich herbeisehne! Wie ich Dich liebe! Du!!!!! Du!!!!! Deine [Hilde].

 

 

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Autor Hilde Nordhoff
Korrespondenz Oberfrohna
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Über den Autor

Hilde Nordhoff

Foto von Hilde Nordhoff. Nahaufnahme, Person im Sommerkleid, im Hintergrund Bäume.
Ba-OBF K01.Ff2_.A12. Hilde Nordhoff, 1940, Oberfrohna, Fotograf unbekannt, Ausschnitt aus Fotoalbum.

Hilde Nordhoff wurde 1920 als Hilde Laube in eine Arbeiterfamilie in Oberfrohna, eine Kleinstadt in Sachsen, hineingeboren. Sie arbeitete ein Jahr lang als Hausangestellte, dann in einem Trikotagenwerk.

Sie kannte Roland Nordhoff aus der Kantorei in Oberfrohna und trat sogar der evangelischen

Über die Korrespondenz

Oberfrohna

Fotografie des Brautpaars Nordhoff am Tag ihrer Hochzeit vor dem Portal der Kirche.

Das Konvolut aus Oberfrohna befindet sich gut erhalten in privaten Händen in Deutschland. Es umfasst 24 Aktenordner mit ca. 2600 Briefen, die zwischen 1 und 20 Seiten lang sind. Der Briefwechsel beginnt im Mai 1938 und dauert, mit einigen kurzen (Urlaubs bedingten) Unterbrechungen, bis Februar 1946

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