1. Juli 40.
Meine liebe [Hannelore]!
9 Uhr 45 war in [sic] gestern abend wieder in der Kaserne. Dann habe ich noch schnell die Stube in Ordnung gebracht. 20 Minuten nach 10 war Durchgang, und ich konnte die Stube abmelden. Der U.v.D. hat mir gute Nacht gesagt. Während der Nacht war der Engl. wieder da, hast Du ihn auch gehört? Heute morgen wurden die Drillichanzüge begutachtet, außerdem die Mützen und die Gewehre. Mein Gewehr hatte ich überhaupt nicht gesäubert, trotzdem wurde es als genügend hingestellt. Allgemein gab es schon reichlich viel Zigarren [sic], sogar Urlaubssperren sind verhängt worden. ¼ Stunde später haben wir uns auf dem Blutacker gewälzt, und heute nachmittag hatten wir Dienst am Geschütz. Könntest Du jetzt den Drillichanzug sehen, Du würdest wohl meinen, er unterscheidet sich kaum noch vom Zustand am Sonnabend. Gleich ist es wieder Bettzeit.
Herzliche Grüße
Dein [Heinrich].
Der Wachtmeister hat heute abend mein Rad.
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Heinrich Wilmers
Heinrich Wilmers wurde 1907 geboren. Seine Eltern waren Bauern in Niedersachsen. Er und seine Geschwister waren sehr in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, die ebenfalls zur Wehrmacht eingezogen waren. Ein Bruder fiel 1944. Heinrich Wilmers war Lehrer, erst
Neuengamme
Die Briefe von Hannelore und Heinrich Wilmers befinden sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Über 1600 Briefe und Karten wurden von den Autoren nummeriert, sortiert und sorgfältig zu je 100 Stück gebündelt aufbewahrt. Die von Hannelore Wilmers verwahrte Feldpost