Soviel Feiertage, die ich ohne Dich verbringen muß! Darüber kann nur trösten, meinen Boten bei Dir zu wissen und die Freude, Deinen Boten zu empfangen.
Nun habe ich Dich doch so bitter enttäuscht, ich sehe und lese es aus Deinem Briefe und kann es Dir nun erst recht nachfühlen, und bin selbst ärgerlich, zumal Du den ganzen Sonnabend frei hattest.
Es ist 4 Uhr. Du kehrst jetzt heim von Deiner Arbeit — und bist allein. Liebste! Ach Du, daß wir noch nicht immer umeinander sein können! Ich bin nicht allein und möchte es doch sein in diesen Tagen, um alles Liebe und Schöne und Geheime noch einmal zu umfangen.
Erfreulich und überraschend pünktlich landete ich noch vor 10 Uhr in Ostsachsen. Ein Stück der Heimfahrt habe ich verschlafen. Hoffentlich wird mir morgen die Kunde von Deiner guten Heimkehr.
Das ist wohl eine Erfahrung, die alle diejenigen machen, welche sich für Sonnabend und Sonntag etwas Besonderes vornehmen: Montag und Dienstag sind die längsten Wochentage, aber von Mittwoch an zerrinnen die Stunden nur so unter den Fingern.
Herzlichen Dank für Ihre guten Wünsche zum neuen Jahr. Kam mein Neujahrsbrief rechtzeitig an? Heute ist Mittwoch. Ich warte ungeduldig auf ein Zeichen von Ihnen.