… [sic] den 16. April 1941.
Meine liebe [Ella]!
Hast Du Ostern gut verlebt? Ich habe in diesen Tagen allerhand erlebt. Herliches [sic], und wiederum auch Sachen, die wirklich nicht mehr feierlich waren. Augenblicklich erleben wir hier die besten Tage. Halt! Stimmt nicht. Ich meine die ruhigsten Tage, die ich während meiner ganzen Soldatenzeit wohl erlebt habe. Kannst glauben, [Ella], etliche [sic] Weinflaschen haben wir schon den Hals gebrochen. Und weitere werden sicher folgen. Das heißt, wenn nichts dazwischen kommt. Dat nun ja nun Das ist eben Komiß [sic]. Heute so und morgen das Gegenteil. In einer Woche, schätze ich, werde ich hier wohl wieder abhauen können. Dann komme ich endlich wieder zu meiner Truppe. Dann bekomme ich endlich wieder Post. Mir kommt fast so vor, als hätte ich ein halbes Jahr lang keine Post mehr bekommen. –
Liebe [Ella]! Du wirst sicher kaum aus meiner Schreiberei schlau. Nicht wahr? Aber tröste Dich, [Ella]. Später erzähle ich es Dir genauer. Jetzt ist eben Krieg.
Noch eins, [Ella]! Heute hatte ich Gelegenheit, etwas für Dich zu erwischen. Hat mich riesig gefreut übrigens! Sei dann bitte nicht böse, und versteh mich bitte nicht falsch, wenn die Kleinigkeit früher oder später anrollt.
Du wirst todsicher Deine helle Freude dran [sic] haben.
Herzlichen Gruß und Kuß
in alter Frische
Dein
[Albert]
- Anmelden oder Registrieren, um Kommentare verfassen zu können
Albert Müller
Albert Müller wurde 1919 geboren. Seine Familie kam aus Escheburg in Schleswig-Holstein. Auch in anderen schleswig-holsteinischen Orten hatte er Verwandtschaft. In seinen Briefen machte Albert Müller oft Andeutungen, dass es Geheimnisse bezüglich seiner Eltern gebe, die er erst später preisgeben
Lohbrügge
Der Briefwechsel von Ella und Albert Müller befindet sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Erhalten sind fast 900 Briefe und Postkarten. Gesammelt wurden sie von Ella Müller, die Briefe von ihrem Ehemann, aber auch von Familienangehörigen aufbewahrte, zum Teil