Albert Müller

Albert Müller wurde 1919 geboren. Seine Familie kam aus Escheburg in Schleswig-Holstein. Auch in anderen schleswig-holsteinischen Orten hatte er Verwandtschaft. In seinen Briefen machte Albert Müller oft Andeutungen, dass es Geheimnisse bezüglich seiner Eltern gebe, die er erst später preisgeben würde. Seine beiden Schwestern, zu denen er wenig Kontakt hatte, bemühten sich um eine gute Beziehung zu seiner Ehefrau Ella.

Albert Müller war zu Beginn des Krieges in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg stationiert. Ab November 1941 war er an der Ostfront, auf der Krim und in Estland. Zeitweise hatte er einen Posten als Koch. Albert Müller war Obergefreiter. Er äußerte den Wunsch, nach dem Krieg wieder in seinem Zivilberuf Tischler zu arbeiten, Ella sollte nach seinen Vorstellungen eine sich fügende Hausfrau sein. Sein letzter Feldpostbrief ist aus dem April 1945, danach meldete er sich 1946 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Über sein Leben nach dem Krieg und wann er verstarb, ist nichts bekannt.

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Denn wenn man zur Winterzeit kein richtiges Dach übern Kopf hat und ein gemütlicher Bunker fehlt, wird es auch selbstverständlich mit der Schreiberei weniger. Doch das soll uns nicht erschüttern! Je eher ran, je eher davon!
Eines möchte ich Dich nun noch bitten, zu bedenken: noch ist der Krieg ja nicht aus. Also Du brauchst wirklich keine Angst zu haben, daß ich eventuell schon morgen mit meiner letzten Frage an Dich herantreten könnte oder gar täte. Weiß doch, genau so[...]
Prima Pferdefleisch, Hottehü, verstehst Du? war das. Doch gab es weder Gemüse noch Kartoffeln dazu, son [sic] lediglich ein goldiges – na was denn wohl, na, Komißbrot. Aber trotzdem, uns hats geschmeckt als wärs ein Essen für die Götter!
Mir fällt gerade ein: die 4 Schachteln Zigaretten die im Brief vom 27.1.42 waren, sind tadellos übergekommen. Sie kamen wie gerufen. Hab mich sehr dazu gefreut und dank auch vielmals! ... Gestern ist unser Frontkino abgebrannt. Ist nur noch ein[...]
Denn ein Jahr nach dem Kriege will und muß ich verheiratet sein. Ich will endlich eine Heimat haben. In meinem kommenden Urlaub werde ich ja sehen ob „Du“ mir auf diesem Wege folgen kannst. ... Ob wir beide nun dafür reif sind und uns gegenseitig[...]
Hab doch nun endlich das was ich schon vor einem halben Jahr gar zu gern gehabt hätte – von dir ein Bild. ...Morgen gehts nun schon zum zweiten Mal zur Entlausung! Manchmal ist es reinweg zum Wildwerden. Wenn man meint man ist die Biester endlich los[...]
Von 52 Briefen sollen nur 2 übergekommen sein? ... daß [sic] ist ein Witz ... Bloß das arme Mädel kann mir ja leid tun. ... die wird doch „auf dem [sic] Arm“ genommen, oder sie schickt Pakete und wird deshalb grausam ausgenützt [sic]. Ich sehe ja[...]
... in der letzten Stunde im alten Jahr denkt die Bunkergemeinschaft „Hansabad“ an Dich. Die Ursache ist der schöne Christbaumschmuck ...
Und was ich Dir so furchtbar gern erzählen möchte, das kann ich Dir nicht schreiben. ... Es wird ja immer gesagt: darüber spricht man nicht. ... Ein herzensguter Freund von mir ist im Alter von 22 Jahren hier vor Leningrad gefallen. Wir kannten uns[...]
Bei Euch erzählen die Leute sogar daß die Truppen in Rußland ausgewechselt werden! Ich glaub, soviel haben wir garnicht. Bei uns erzählt man gerade das Gegenteil!
Denn zum Träumen ist die Zeit zu ernst. ... Aber vor der Wirklichkeit, das heißt unsere Zukunft hab ich Angst. Und deshalb träum ich auch jetzt weiter!
Hoffen wir das [sic] nächstes Jahr um diese Zeit endlich Frieden ist. Ach [Ellachen] dann holen wir alles doppelt und dreifach nach, was wir jetzt versäumen.
Und da ich nun eimal [sic] das Gefühl habe, ich käme nicht mehr dazu, es könnte zu spät werden, muß ich alles schriftlich machen.
Zu Anfang sagte ich zu Dir, ich suche eine ehrliche Freundschaft. ... Jedenfalls habe ich Dich „sehr“ gern.
Wär ganz nett wenn Du jetzt hier wohnen tätest, zumal hier keine englischen Flieger mehr her kommen können.
Wenn Du jetzt etwa in 5 - 6 Wochen keine Post von mir bekommst, dann sei bitte nicht böse und denk nicht, ich wäre schreibfaul geworden.
Ich habe in diesen Tagen allerhand erlebt ... auch Sachen, die wirklich nicht mehr feierlich waren.
Die Hauptsache ist ja, das [sic] Krieg [sic] bald wieder vorbei ist. ... Gestern schrieb ich Dir ... Denn gestern wußte ich noch nicht, daß ich heut zum Schreiben käm.
... vom Strümpfestopfen ... bekomme ich fast jedesmal einen förmlichen Wutanfall. Natürlich gehts dann nicht besser! Im Gegenteil! Immer häufiger steche ich mich dann. Jetzt wirst Du sicher schmunzeln ...
Am Tage der deutschen Wehrmacht warst Du ja mit Tudi in den Kasernen. Es freut mich sehr, daß es Euch Spaß gemacht hat. Doch wie kam es dann, daß Euch die Sache zuletzt zu „seltsam“ wurde, und Ihr ausgerissen seid, bevor das Tanzen anfing?
... ich versuche jetzt, Dir ein kleines Stimmungsbild von hier, aus der Stube 14, zu geben.