den 21. April 1941.
Meine liebe [Ella]!
Leider kommt dieses Päckchen nun ja viel zu früh bei Dir an. Es sollte eine kleine Aufmerksamkeit zu Deinem Geburtstag sein. Doch, liebe [Ella], ich habe im Augenblick einfach kein [sic] Platz dafür. Hinzu kommt noch, daß die Bücher zu sehr leiden würden, allein schon wegen dem ewigen hin und her und die [sic] Ein- und Auspackerei.
Wenn Du jetzt etwa in 5 - 6 Wochen keine Post von mir bekommst, dann sei bitte nicht böse und denk nicht, ich wäre schreibfaul geworden. Im Gegenteil, ich hab immer gern an Dich geschrieben und nach „meinem Ermessen“ auch sehr oft. Denn früher schrieb ich so ungefähr alle vier Wochen einmal nach Hause. Jedenfalls schreibe ich sobald wie nur irgend möglich, [Ella].
Heute erhielt ich endlich meine langersehnte Post. Besonders erfreut war ich, als zwei Briefe und eine Osterkarte von Dir dabei waren. Habe herzlichen Dank dafür! Den letzten Brief hattest Du am 2. Ostertag geschrieben. Beantworten werde ich Dir die Briefe später. Meine Zeit ist jetzt eben zu knapp. Übrigens komme ich mir hier vor, wie in einem Wespennest! –
So, liebe [Ella] jetzt wünsche ich Dir von ganzem Herzen auch weiterhin das Beste und hoffe, daß Du Deinen 21. Geburtstag recht froh und glücklich verlebst.
Nun sei herzlich gegrüßt
und unendlich viele Mal geküßt
von Deinem
[Albert]
Mann [sic] kann ja nicht wissen, vielleicht werden die Bücher ja ein Andenken. Doch die Hauptsache ist, daß sie Dir recht viel Freude machen und Du sie gerne liest.
- Anmelden oder Registrieren, um Kommentare verfassen zu können
Albert Müller
Albert Müller wurde 1919 geboren. Seine Familie kam aus Escheburg in Schleswig-Holstein. Auch in anderen schleswig-holsteinischen Orten hatte er Verwandtschaft. In seinen Briefen machte Albert Müller oft Andeutungen, dass es Geheimnisse bezüglich seiner Eltern gebe, die er erst später preisgeben
Lohbrügge
Der Briefwechsel von Ella und Albert Müller befindet sich im Archiv des Kultur- und Geschichtskontors in Hamburg-Bergedorf. Erhalten sind fast 900 Briefe und Postkarten. Gesammelt wurden sie von Ella Müller, die Briefe von ihrem Ehemann, aber auch von Familienangehörigen aufbewahrte, zum Teil