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Ja, vorwärtsschauen, mein [Roland]! Vorwärtsschreiten in die Zukunft, die zwar schleierhaft, ungewiß vor uns liegt, aber von der wir hoffen und fest glauben, daß sie uns für immer zusammenführt.

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Ich muß Dir heute etwas ganz Heimliches sagen. Freuen mußt' ich mich darüber, Du!! Und darum soll sich mein liebes Mannerli auch mit freuen. Ich bin krank geworden! Du!! Heute gegen Morgen, es war dann gleich um 4 – ich lag noch lange, lange wach!

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Und heute ist wieder ein Freitag – so ganz anders sehe ich ihn heute, gegen vor 8 Tagen, diesen Freitag. Der Himmel ist nicht grau verhangen – er ist blau, strahlend, wie ein rechter Frühlingshimmel.

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Aus Nachmittag wurde Abend. Wieder geht ein Sonntag zu Ende. Wo und wie wird ihn mein Herzlieb zugebracht haben? Ach Du! Ich möchte doch soo gerne Näheres von Deinem neuen Aufenthalt wissen.

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Dein Brief vom Freitag ist bei mir, Du! Und nun lese ich die Überraschung von Deiner Versetzung. So schnell geht das also. Wie man pfeift, so müßt Ihr springen.

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Nun schreiben wir den März schon wieder zweistellig. Wie war doch die Freude groß, als wir das gleiche im Februar erkannten! Da rückte dann mit jedem Tag Deine Heimkehr näher.

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Was wirst Du denken? So fragtest Du Dich selbst in Deinem Sonntagsbriefe, Herzlieb!

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Eben komme ich von der Bahn, zum 2. male vergeblich. Nun will ich den ¾ 11 [Uhr] Zug noch abwarten, wenn Siegfried dann nicht mitkommt gehen wir schlafen.

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Die Tage ziehen ins Land, ehe man sich versieht reihen sie sich zu Wochen – unhaltbar dreht sich das Rad der Zeit. 18 Tage sind vergangen, seitdem Du mich daheim besuchtest – mich dünkt diese kurze Spanne Zeit eine Ewigkeit lang. Weil ein neues Ereignis das andere ablöste, man fand garnicht Zeit, zu verweilen.

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Ich weiß aber den Ort nicht mehr – ich habe ihn auch in Wirklichkeit noch nie gesehen. So wundersam war alles, Du!! Viele, viele dunkle Bäume standen rings um uns her, Nadelbäume mit seltenen, langen Nadeln, Du lagst bei mir – im Grase; so weich war es, wie in unserm Bettlein, Du!!

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Du! Gestern, als ich Deinen Brief in den Kasten geworfen hatte, da hat es mich in einem fort geschluckt. Hast wohl arg an mich denken müssen, Herzlieb?

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Wochenende ist, ich bin fertig mit meinen Geschäften. Die Uhr zeigt 3 Uhr vorbei. Seemannssonntag ist heute! Wie und wo wird ihn mein Herzlieb verleben?

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Herzlieb! Es ist schon Montag, da ich erst die Gelegenheit finde, mit Dir zu plaudern. Vormittag ist, meine Hausarbeit habe ich ganz schnell getan, Du! Ich muß nun erst einmal mit Dir allein sein, Herzlieb!

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Du!! Ich habe wieder von Dir träumen müssen heute Nacht. Herzlieb!! Weil ich so voll Sehnsucht nach Dir bin.

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Donnerstag, am 27. März 1941. Mein geliebtes Herz! Mein lieber, liebster [Roland]! Herzallerliebster!! Heute ist der Himmel wieder ganz verhangen. Ein dicker, grauer Nebel erfüllt die Luft, man kann garnicht frei atmen. Und dazu regnet es so herzlich; unser ‚Starenschnee‘ ist schon zu einer dicken [...]

[OBF-410329-002-01]

Sonnabend ist, der Feiertag will beginnen; die Uhr zeigt ½ 8, es wird schon dunkel draußen, und bei mir hier drinnen am Tisch läßt sichs' bald nicht mehr schreiben. Jetzt habe ich Licht gemacht und noch einmal mußte ich sinnend in die rosenroten Wolken des Abendhimmels schauen, ehe ich das dunkle Rollo über die Fenster gleiten ließ.