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Ich habe schon manchmal es erlebt und empfunden, daß ich mich auf die Wirklichkeit einstellen kann, daß ich ein Realist bin. Herzlieb, dieses Vermögen bewahrte mich gestern abend wieder vor Trübsinn und erleichtert es mir, mich in eine neue Situation einzuleben.

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Du! Dein Schreiberhubo liegt ausgestreckt auf seinem Lager. Alles muß draußen antreten zum Dienst um 2 Uhr — er hat Mittag bis um 3 Uhr. Ist doch fein, nicht?

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Siehst auch nach dem Kalender, Herzliebes, wie es rückt, Du?! Heut in 8 Tagen willst schon in Halle sein, und wann Dich mein Bote erreicht, sind es schon längst nicht mehr 8 Tage.

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Deine lieben Boten von Sonnabend und Sonntag stehen noch aus. Sonntags fallen viel Postwagen aus, und deshalb gibt es oft eine Verzögerung. Was soll ich nun heute schreiben?

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Dein lieber Bote blieb heute aus. Er hat es nicht geschafft. Und morgen ist der 13. Dezember. Welche Botschaft wird er mir bringen morgen?

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Der Weihnachtsbote soll heute abgehen. Die rechte Andacht ist nicht dazu. Es gab heute viel Arbeit, und in der Stube ist es unruhig. Ach Geliebte, immer in der Gesellschaft von 10 und 20 Menschen, das wäre seelisch mein Tod.

[OBF-401225-001-01]

Ach Du, der Heiligabend gestern war ein so merkwürdiger Tag. Solange, wies ich nun schon von Hause wegbin [sic], solch Heimweh hatte ich noch nie wie gestern! War es, weil Ihr zu Hause alle an mich gedacht habt, und Du, Herzlieb. allen zuvor?

[OBF-410102-001-01]

Läßt mich heute so lieb an Deinem Sylvester teilnehmen! Hast mich so lieb und fest an Dein Herz geschlossen! Ach Du!

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„Nicht zurück!" Herzlieb, ich glaube, Du warst es, die das sagte. Rüstig vorwärts schreiten, gläubig und mutig vorwärts schauen – das ist in die Zukunft, ins Nebelhafte[,] ins Ungewisse –

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Du sagst mir heute etwas Heimliches, etwas ganz Heimliches, Du Liebe!! Ich sage Dir zur Antwort etwas Wichtiges: Es ist nachts ½ 12 Uhr, meine Koffer sind gepackt. Ich muß fort.

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Du!! Du!!! Das nächste Mal, Herzlieb, schüttest mir aber das ganze liebe, volle Herzel aus! Du! Mein Herzel!!! Sollst ja nicht denken, dass Du mir etwas zumutest damit!

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Vorgestern meldete der Rundfunk englische Flieger über Mitteldeutschland. Da seid Ihr wohl in den Keller gegangen? Wir hatten heute früh kurz vor dem Aufstehen den ersten Alarm wieder – Flieger waren keine hier – nach einer Viertelstunde waren wir wieder unten.

[OBF-410303-001-01]

Nun reichen wir uns wieder die Hände ohne Unterlaß. Ich bin so froh, daß Du wieder geborgen zu Hause bist. Nun warten wir wieder, harren des ersehnten Tages, harren mit dem aufsteigenden Lichte voll Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen, hoffen, daß jeder Tag uns näherbringt unserem Glücke.