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Nun kann ich wieder zu Dir kommen, der Dienst ist aus. Das Abendbrot ist vorüber, die Uhr zeigt ½ 7. Und draußen ist‘s noch ganz hell, eben geht die liebe Sonne unter. Was wirst Du denn treiben, Schätzelein? Vorhin schluckte es mich so sehr. Mußt Du doch mal ganz besonders lieb an mich gedacht haben, gelt?
Du! Es ist jetzt ½ 400 [Uhr], schon beginnt es zu dunkeln, ich habe noch einen Gang zur Frau L. vor heute abend vor der Singstunde. Es handelt sich um Konzepte für Gedichte und Verslein, die meine Kinder aufsagen sollen. Am kommenden Sonnabend haben wir auch wieder Arbeitstagung in Chemni[tz], da kommen wir auch erst im Dunkeln heim. Wie schön ist es da, daß ich Deine Lampe habe! Sie leistet mir wirklich gute Dienste! Es gibt bei uns so wunderselten mal eine Batterie.
Ach Du! Ich mag doch jetzt wirklich garnicht fort von hier, wo ich nun weiß, der Krieg dauert noch ein Weilchen und es könnte geschehen, daß man gar jahrelang wegbleiben muß, geht man schon einmal weg von Hause. Nein! Ich weiß warum ich hier bin! Muß ja immerfort daran denken, daß ich meinem Liebsten die Heimat halte! Unsere Heimat! Du!!
Der böse Krieg. Herzelein! Ob es nun sein muß oder nicht, das grausame Opfern, wir wissen es nicht. Wir kennen nicht den Ausgang, nicht das Ende dieses Krieges. Eines aber glauben wir: das [sic] Gott mit uns ist! Ach Du! Das große Geschehen ringsher es geht uns auch an, wie alle Brüder und Schwestern. Trotzdem führen wir ein Eigenleben miteinander.