Zeige Ergebnisse 1 bis 8 von 8

[OBF-421216-001-02]

Weil ich eben vom Bettlein erzähle: ich hab doch Mäuse unterm Bettlein! Erzählte Dir, daß ich die beiden Weihnachtspäckchen in meinen Seesack steckte für den Weihnachtsabend. Was haben die Mäuseluder gemacht? – Den Seesack aufgeschnürt, die Kiste mit den Pfefferkuchen aufgespürt – das Paket an der Seite einfach aufgestoßen und allen Pfefferkuchen herausgeholt. Ich fühlte doch jetzt mal nach, und habe nur noch etwas Deckenartiges, Weißes in der Hand – aller Pfefferkuchen rund und reine rausgefressen.

[OBF-421219-001-01]

Oh Du! Ich muß Dir zum Danke immer wieder sagen, wie Du meines Lebens Sonnenschein bist, Geliebte! Wenn in die eintönigen Tagesgeschäfte dann gegen Abend Dein lieber Bote kommt – dann springt die Tür auf zum Herzen – dann tut sich das Fenster auf zur Heimat, zur Zukunft. Oh Geliebte! Und was gäbe es Lieberes, als nun nach des Tages Geschäften an dem Fenster zu stehen, mit Dir Zwiesprache zu halten, die mit mir in Zukunft leben will, als in diese Zukunft zu schauen, wo Du mir immer ganz nahe sein wirst. Es gibt nichts Lieberes – es gibt nichts Kostbareres.

[OBF-421209-002-01]

Morgen ist Bescherung im Lazarett. Es wird auch Zeit, die Kinder fragen mich bis aufs Blut, was sie alles schenken können. So ein Drasch! Eine Freude! Heute waren wieder alle aus dem Häusel die Rangen. Aber ich hab sie gerne trotzdem; Kinder sind nun mal lebhaft, besonders wenn irgend etwas Besondres bevorsteht. Ein Bub und ein Mädel sagen ein Gedicht auf. Ganz köstlich!

[OBF-421211-002-01]

Wir sangen auf den Gängen unsre Lieder, dann gingen wir mit den Gaben von Bett zu Bett und die Verslein wurden angesagt. Die Soldaten freuten sich sehr, das las man ihnen vom Gesicht ab. Die Frauenschaft hatte feinen Kuchen gebacken, da schmunzelten sie natürlich auch! Bis nach 5 Uhr dauerte das Ganze, weil wir diesmal in jedem Zimmer waren. Es dunkelte schon langsam, als wir heraustraten.

[OBF-421214-002-01]

Ach und dann ist doch auch noch Zeit, besinnliche Zeit, sich auf das liebe Weihnachten innerlich zu bereiten. Herzelein! Am liebsten werde ich es doch können, wenn ich mich zu Dir hin flüchte, meinem Allerliebsten! Du! Ach, bei Dir ist alles Glück, alle Freude, alle Geborgenheit und von Dir kommt mir ja auch alle Kraft an unseren guten Stern zu glauben, Du! Wenn wir auch wieder Kriegsweihnacht feiern müssen, getrennt.

[OBF-421215-002-01]

Und die, die den Sinn des Weibtums nicht begriffen haben, spüren vielleicht doch einmal, was es darum Schönes und Eigenes ist, eben durch die Haltung solcher, die es verkörpern. Aber ganz recht hast Du. Weibliches Wesen braucht einen Schutz, einen Anhalt. Weibliches Wesen und Empfinden will am Manne ranken – es ist so, wie Du es empfindest.

[OBF-421223-002-01]

Es ist schon spät abends, da ich zu Dir mich setzen kann. Meine Gedanken aber sind schon den ganzen Tag bei Dir und ich verfolge Dich doch überallhin, mein Schätzelein! Du bist gewiß in der Stadt zur Weihnachtsfeier in der Kompanie.

[OBF-421224-002-01]

Du!!! Nun ist Heiligabend. Weihnacht! Frohe, selige Zeit! Ich bin in all meinen Gedanken und Träumen bei Dir. Geliebter! Weihnacht ist in mein Herze eingezogen! Du bist zu mir gekommen! Du bist mir ganz nahe. Im Herzen aber am allernächsten.