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Um dieselbe Zeit – heute vor 14 Tagen, Du! Da ging ich mit Dir die letzten Minuten Arm in Arm auf dem Bahnsteig auf und ab. Herzelein! Denkst Du noch daran? Oh Du!!!

[OBF-420303-002-01]

Ich habe heute vergeblich wieder auf den Briefträger gewartet. Es war nichts von Dir dabei, Herzelein. Muß ich mich halt noch einen Tag länger gedulden. Ach, ich will es so gerne, ich weiß ja, daß mein Warten belohnt wird. Du schreibst, daß bei Euch die Post wieder gut geht. Da muß es sich ja nun auch bei uns hier einrichten.

[OBF-420312-002-01]

Du! Mittagstunde ist. Ich bin eben fertig mit der Hausarbeit. Die Mutter sitzt in der Sofaecke und strickt, im Ofen kocht das Teewasser! Du! Wie gut wir es doch haben, gelt? Dürfen die Nachmittage verbringen, wie wir sie mögen – sind doch richtig unser eigner Herr. Wie viele andre können das nicht. O wir haben es gut. Du!

[OBF-390414-002-01]

Ich frage mich, ob wohl in Lichtenhain auch solch herrliches Wetter ist? Manchmal bin ich traurig darüber, daß wir so weit voneinander entfernt sind. Auf meinem Wege begegneten mir viele junge Leute, Hand in Hand — die Soldaten haben ja noch Osterurlaub. Du darfst nicht denken, daß ich neidisch wäre!

[OBF-421207-002-01]

Wir haben doch unterdessen wieder 2 Puppen zugeschnitten, die wir selbst fertigen wollen. Eine nach Glauchau, eine nach Kamenz, die lieben Eltern werden lachen! Aber sie mögen sie dann der Elfriede ihrem Nikolaus geben. Nikolaus … ich kann mich schwer an den Namen gewöhnen. Du? Ach, wie mag er ausschauen, der kleine Wicht? Heute ist er schon eine Woche alt! Nun ist die Elfriede nie mehr allein.

[OBF-390619-002-01]

Wie konnte ich nur so schnell fassungslos sein? Immer wieder stelle ich mir diese Frage. Nun betrachte ich das Gestern als einen bösen, schweren Druck, der jetzt von mir gewichen ist.

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Du!! Heute kamen Deine Wäschepäckchen bei mir an! Und nächsten Dienstag? Ob da auch ein liebes Packl ankommt?

[OBF-411201-002-01]

Mittagsstunde ist. Stille rings um mich. Vater schläft. Mutter ist fortgegangen, zu Oma nach Mittelfrohna. Ich habe meine Küchenarbeit beendet und nun will ich erst noch ein Weilchen mit Dir plauschen, ehe ich an die anderen schreibe. Nach Breitenborn, auch eine kleine Anmeldung an die beiden Landwirte möchte ich loslassen.

[OBF-410505-002-01]

Um 1800 [Uhr] begann die Reichtag[s]sitzung mit der Rede des Führers, durch den Rundfunk. Ich bedauerte so, daß wir bald gehen mußten. Aber dafür habe ich es mir heute Mittag angehört. Ob Du wohl auch am Lautsprecher saßt, mein Lieb? Unser Führer spricht so zuversichtlich von unsrer Zukunft, d[as] kann uns alle nur wieder auf's Neue Vertrauen fassen lassen.

[OBF-410804-002-01]

So lange schwieg ich! 2 Tage habe ich nicht geschrieben! Geliebter!! Laß Dir nun heute, da ich wieder daheim bin erzählen. Am Sonnabendmorgen kurz vor 8 00 [Uhr] sind wir mit dem Waldenburger Bus bis zum Bahnhof gefahren.

[OBF-390206-002-01]

Einmal sagte ich Ihnen schon, daß ich fühle, wenn Ihr Bote naht. So auch heute.