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Sonnabend, am 13. Dezember 1941. Geliebtes Herz! Mein [Roland]! Herzensschätzelein! Ich bin wieder daheim! Den 17 20 [Uhr] Zug konnten wir nicht mehr erreichen, so sind wir eine Stunde später gefahren und langten um 7 [Uhr] in Oberfrohna an. Toll war der Betrieb in der Stadt, alle wollten [...]

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Sonntag, den 14. Dez. 1941 Herzallerliebste! Herzensschätzelein! Geliebtes Weib! Jetzt komm ich aber nun schnell, ganz schnell zu Dir, Liebste! Ach Du ! Mit Ungeduld habe ich doch auf die Stunde gewartet. Huschl huschl huschl! Ist es kalt bei meinem Herzelein? Muß ichs doch gleich ein bissel wärmen [...]

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Oh Du! Heute Nacht bist Du zu mir gekommen, im Traum! War das doch sonderbar, Du! Es dunkelte schon draußen, ich wohnte wieder in unsrer alten Wohnung Schröderstraße 10.

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Heute gegen abend kamen all die Grüße der Liebe. Oh Geliebte!, ich weiß mich fest in Eure Mitte genommen, weiß mich glücklich in Deinem Herzen!

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Heute war mein Tag ganz ausgefüllt. Und jetzt erst, um 7 [Uhr] abends beginnt mein Feierabend – ich verbringe ihn doch am allerliebsten mir Dir, mein herzliebes Mannerli!

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Ich war doch mit meinen Gedanken gar nicht recht bei meiner Arbeit heute – ach Du, ich bin es ja so oft nicht – habe immer darnach ausgeschaut, auszubrennen und mit Dir zu plaudern; aber es ging nicht. Und nun ist es doch schon wieder spät am Abend. Die Mittagfreizeit haben wir uns über Geschäften verlaufen. Kamerad H. wollte Wolle kaufen, Wolle wollt er kaufen. Und ich war ihm behilflich.

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Und nun schreibst auch von dem Dunkel in der ganzen Welt. Krieg aller gegen alle. Wirst die Nachricht vom 6. Dezember meinen: Japan erklärt Amerika den Krieg. Unterdessen sind auch wir mit den gesamten 5 weiteren europäischen Staaten hinzugekommen.

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Da habe ich doch noch alle Hände voll – Blüten und Früchte unsres Glückes, Deiner Liebe – da purzelten schon wieder 3 Boten herein – – Du liebe, treue Seele! Oh Du! Du!! Wie soll ich sie Dir zeigen, all mein Glück und meine Freude?

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Sonnabend ist. Stille. Feierabend. Die Arbeit ruht. Und in unsrer Stube ist wieder Ordnung nach dem Kartoffelbraten, dem kleinen Waschfest des Kameraden H. und unserem Abendbrot.

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Nun ist der liebe Vater da! Weißt Du denn auch, wie spät es ist, wenn ich Dir schreibe? Rate nur mal! Um 11 Uhr abends! Du!! Um vormittags 1100 [Uhr] kam er an mit dem Zügle. Gut sieht er aus! Und ist aufgeräumt! Ich freue mich über ihn. Er kam nochmal beladen an mit geheimnisvollen Dingen, aber die Mutsch mußte alles verstecken bis zum Fest!

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Nun stehen wir am Tor der gnadenbringenden, fröhlichen, seligen Weihnacht. Schon uns Kindern drängte sich für diese Woche alle Innigkeit und Süße und Geborgenheit zusammen, wie sie in unseren lieben Weihnachtsliedern zum Schwingen und Klingen kommt und wir fühlten das, was uns heute zu bewußtem Erleben geworden ist: die Liebe.

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Oh Du!! Du!!! Was waren das doch für freudenreiche Stunden heute – gestern. Aber besonders heute, Du!!! Oh Geliebter mein!! Wie lieb ich Dich! Wie lieb ich Dich! Du bist zu mir gekommen, oh Du!! Bist unendlich lieb zu mir gekommen heute!

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Nun ist doch schon der erste Tag in meinem neuen Jahr. Strahlend blauer Himmel, kalte klare Luft, stahlblau das Meer - nur die Bergkuppen sind schneebedeckt, sonst erinnert nichts an Weihnachten und Winter. Auch nicht in der Stadt. Ein paar Blumenläden halten Tannenbäume feil.

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Dir muß ich doch ein besonderes Brieflein schreiben, ja? Du! Weil doch zwischen uns soviel Besonderes ist: Du bist meine [Hilde], mein Weib, meines Herzens Vertrauteste – und ich bin Dein Mannerli, Dein [Roland], Deinem Herzen am allernächsten!

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Endlich! Endlich kann ich nun zu Dir kommen! Ja! Ich schrieb doch schon eine ganze Weile. An Kamerad K. ein paar Zeilen. Den Neujahrsbrief nach Oberfrohna und Kamenz. Und nun ist mein Schätzelein dran.

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Heute nur eine kleine Zwischensendung. Mein Sonnabendbrief ist noch nicht fertig. Ich war vorhin im Kino und sah einen sehr guten, wertvollen Film. "Spiegel des Lebens". Ich erzähle Dir noch davon.

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So viel Feiertage hintereinander – und wir können sie doch nicht miteinander begehen, ach Herzelein! So viel können nicht zusammenfeiern, die es doch gern möchten. Wir wollen nicht traurig sein darum, Geliebte!

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Herzelein! Herzensschätzelein! Nun leuchtet mir aus Deinen Augen das Glück – das Glück uns[e]rer Liebe! Du bist glücklich in meiner Liebe! Oh holder Widerschein! Oh beruhigender Widerklang!

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Oh Geliebte! Soviel Sonnenschein ist in meinem Herzen! Soviel Glücksgefühl! Oh Herzelein! Ich konnte doch gar keinen Schlaf finden, keine Ruhe – ich habe Dich müssen ganz liebhaben – Du! Du!!!

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Nur noch wenige Stunden sind im alten Jahre! Geliebte! Es drängt mich zu Dir! An Deiner Seite zu stehen, an Deiner Seite gehen. Herzelein, ganz dicht an Deiner Seite, fest Hand in Hand, ein Herz und Sinn mit Dir, den Blick gläubig und zuversichtlich voraus gerichtet, mit Dir zu gehen durch die Pforte des neuen Jahres.