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Ich halte noch Deiner lieben Brief in meiner Hand, Du! Er erreichte mich eben, heute nachmittag. Herzlieb, Du! Wie soll ich Dir dafür danken? Du hast mich so sehr beglückt, Du!

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Ach Du, wenn ich Dich doch nur wieder einmal sehen könnte; wenigstens sehen, und sei es nur von ferne, Du! Die Sterne, unsre Sterne Liebster, sie gucken gerade in mein Schlafstubenfester herein, ich hab sie gestern abend lange betrachtet, der Himmel war ganz klar.

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Schon tauschten wir die ersten herzlichen Worte, schon waren wir uns innerlich ein paar gute Schritte nähergekommen, als wir dann unsre Bilder tauschten, Herzliebes!

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Du wirst auch im Gotteshause gewesen sein, heute zum Reichserntedankfest. Viele, viele Menschen waren gekommen und sie sind gewiß alle so froh und gestärkt heimgegangen wie ich.

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Was war das gestern? Es hatte mich wieder einmal übermannt. Schuld daran trug vielleicht meine gegenwärtige Umgebung; die schwermütige, süße Musik; die Unterhaltung der anderen, und ich mitten drin und doch so verlassen, so voll ungestümer Sehnsucht nach Dir, mein [Roland].

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Was für ein Stock bin [ich] doch geworden! Zum Abschiedsabend am Freitag habe ich mich richtig über mich selbst geärgert. Ich bringe keine Unterhaltung mehr im Gang, kein Gespräch interessiert mich mehr, alles Reden scheint mir so überflüssig.

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Herrlicher Sonnenschein ist heute draußen. Wir wollen gleich nach dem Essen spazieren gehn. Weil es heute Mutters letzter Tag hier ist.

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Endlich! Du! Ein Zeichen von Dir! Der Bote vom Sonntag. Die Post ist schuld, die furchtbare Kamenzer Post.

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Mutter und ich krochen noch einmal zurück ins Bett, was sollten wir so früh am Tage schon anfangen miteinander? Liebster, wenn ich in unserem Bettlein liege, allein, wach - o Du; an meinen Augen zieht alle vergangene Zeit vorüber; und ich muß den Kopf ganz tief ins Kissen drücken, muß so meine Sehnsucht nach Dir unterdrücken, Liebster!

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Noch kein Zeichen hat mein Herz in Händen von mir? Ach Du! Nun hast Du doch unterdessen ganz gewiß einen, nein viele Boten von mir empfangen können.

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Ruhetag ist nun Heute. Ein Teil unsrer Belegschaft ist wieder ausgeflogen, die meisten nach Kiel. Nun wird es erst gemütlich in der Bude. Viel Platz ist an der langen Tafel.

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Ein straffer Montag geht zu ende. Bis 5 Uhr Dienst. Gewehrputzen, Rasieren, Stiefelputzen, Tornisterschnallen. Darüber ist es ½ 9 Uhr geworden.

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Der Admiralbesuch heute hat richtig den ganzen Kalendar in Unordnung gebracht. Der Dienstplan wurde umgestoßen. Von 9 Uhr an verwandelten sich die Matrosen mit Gewehr und Seitengewehr in Kehrfrauen, Scheuerweiber, Straßenkehrer.

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Du, ich habe jeden Abend weinen müssen, wenn ich in meinem Bett lag in Dehsa, einsam im Kämmerchen. Da große Nußbaum stand vor meinem Fenster.

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Die vielen schönen Bilder von Kiel!, nun schicke mir noch die Bahnhofshalle, die Straßenbilder bis heraus zu Deiner Kaserne und dann brauchst mich garnicht erst abzuholen, wenn ich zu Besuch komme!

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Eben habe ich meine Hausarbeit beendet. Die Wohnstubenuhr schlägt 2 Uhr. Das Radio bringt den Wehrmachtbericht, den höre ich so nebenbei mit an, dann soll es ganz still um mich sein.

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Dies neue Briefpapier erstand ich gestern nachmittag mit Vater, als wir alle 3 in der Stadt bummeln waren. Ich muß es doch gleich einmal ausprobieren!

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Ganz häuslich ist Dein Hubo heute. Zu Mittag hat er sich ein Bäuchel angegessen von Schweinebraten, Kartoffeln und Rotkraut. Dann ist er in den Duschraum gesprungen und hat ein Bad genommen.

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Meine Gedanken sind heute immer mit Dir, Geliebte! Gegen 5 Uhr war ich schon munter. Und dann habe ich Dich begleitet, Herzliebes! Mein Lieb reist.

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Daheim! Ich sitze wieder in unseren niedlichen Zimmern, doppelt niedlich und klein sind sie mir geworden nach der langen Zeit, die ich in Eurem Heime weilte.

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Komm, rück mal erst ganz nah heran: muß Dir erst etwas im Vertrauen sagen: Schlecht geschossen habe ich heute. Es war die schwierigste Übung: stehend freihändig. Ich kann die schwere Knarre nicht ruhig halten.

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Hilflos wie ein kleines Schulmädel sitze ich vor meinem Bogen Papier. Aber nicht so, daß ich keinen Gedanken fassen könnte, Du!

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Heute will man mir Deine Zeit beschneiden! Ich soll mitarbeiten und, dichten an der Zeitung für unseren Abgang. Kannst Dir denken, wie gern ich das tue? Ich könnte gleich trotzen.

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Herr Lehrer St. von der Schröderstraße, der die Dorfchroniken schreibt. Dem ich mal ein W. H. W. Abzeichen bezahlte! Wir sind alle platt, Du!

[OBF-401026-002-01]

Heut ist Dein Feiertag—Bummeltag. Wirst wieder in die Stadt fahren? Vielleicht heute das letzte Mal bis auf weiteres! Du! Bei uns liegt heut der erste Schnee! Kalt ist's! Ich könnte Dich brauchen, mein Hubo!