Zeige Ergebnisse 51 bis 75 von 101

[OBF-400919-001-01]

Mittagspause. Es geht eine laue Luft. Ich sitze auf meinem Schemel im Garten und nutze die Freizeit, Dir zu schreiben, denn heut abend drängen sich die Geschäfte wieder: Kartoffelschälen, Kino (Es ist auf heute verschoben worden). Neues Briefpapier. Ich bekam einen Block in der Kantine.

[OBF-400924-001-01]

Schon wieder Dienstagabend. 1/2 8 Uhr ist es. Heute abend kommt sicherlich dein lieber Bote noch, auch die beiden Päckchen, die Du ankündigst, stehen noch aus.

[OBF-400930-001-01]

Wieder liegen 2 Ruhetage hinter uns. Sie brachten mir die ersehnte Gelegenheit, wieder einmal ungestört zurückzudenken, die Möglichkeit auch, dem Lagerbereich wieder einmal zu entfliehen, das Auge schweifen zu lassen über dieses schöne Land.

[OBF-401013-001-02]

Ruhetag ist nun Heute. Ein Teil unsrer Belegschaft ist wieder ausgeflogen, die meisten nach Kiel. Nun wird es erst gemütlich in der Bude. Viel Platz ist an der langen Tafel.

[OBF-401103-001-01]

Was meinst denn, was Dein Hubo heute getan hat? Du! Schwer zu raten — — er hat nach unserem Stübchen ausgeschaut, Du! Ganz anders ist es, als ich mir es geträumt habe und als Du Dir es ausmalen magst, Geliebte!

[OBF-401104-001-01]

Du! Ich glaube, wir werden noch richtig eifersüchtig aufeinander werden. Dein lieber, lieber lange Bote kam heute. Ich habe mich ja so sehr darüber gefreut.

[OBF-401113-001-01]

Als wir beiden Brüder noch so zu Haus waren, da haben wir gemeinsam mit ganz eigenen Gedanken dieser Welt gegenübergestanden, und kamen so gut zurecht damit und fanden uns hindurch durch den Wirrwarr, und waren uns so eins darin, es waren beglückende Stunden,...

[OBF-401116-001-01]

Heut fang ich mal ganz anders an. Wir sahen schon wieder einen Film: "Fasching". Vielleicht hast schon von ihm gehört. Er hat mich einer Besonderheit wegen gefesselt

[OBF-401117-001-01]

Es geht jetzt alles bissel verquer, bei Dir wie bei Dir [^]mir. Siehst, schon wieder habe ich mich verschrieben. Ich hatte heute eine Wut im Leibe, Du!

[OBF-401213-001-01]

Wenn unsre Boten uns erreichen, dann ist all das, was uns eben an jenem und diesem Tage bewegte und stimmte, meist schon verzogen, eh wir dazu kommen, darauf einzugehen. Sind düstere Tage jetzt, Herzliebes, die trübsten im Jahre.

[OBF-410103-001-01]

Nun steigen wir hinein in den langen, kalten Januar, 31 lange, kalte Tage. Die Menschen sind so schnell überdrüssig und ungeduldig – und eine Reihe von guten Tagen wird ihnen ebenso unerträglich wie eine Reihe von schlechten.

[OBF-410106-001-01]

Auf diesen Montag habe ich so gewartet – und gefreut mich – weil ich wußte, daß Deine lieben Boten kommen würden – Aber nun war das Glück so übergroß – denk, 3, drei Boten auf einmal – soviel Glück an einem Tag, soviel Freude, soviel Sonnenschein – und so viel Liebe, Du!! Du!!!

[OBF-410306-001-01]

Schon wieder 8 Tage verstrichen – wieder 8 Tage der schönen Jahreszeit näher. Du! Heute spürt man sie ganz deutlich in der Luft. Du!

[OBF-410307-001-01]

Du sagst mir heute etwas Heimliches, etwas ganz Heimliches, Du Liebe!! Ich sage Dir zur Antwort etwas Wichtiges: Es ist nachts ½ 12 Uhr, meine Koffer sind gepackt. Ich muß fort.

[OBF-380911-001-01]

Dunkle Wolken ziehen auf am Himmel der Weltgeschichte. Die Lage verschärft sich täglich, und es steht auf des Messers Schneide. Die Tschechen sind ein kleiner Gegner; aber wie werden sich die Großmächte verhalten?

[OBF-380921-001-01]

Am Montag nach unsrer letzten Begegnung [h]abe ich im Kalender geblättert — 4 Wochen, so eine Menge Blätter. Und nun sind sie fast herunter, der nächste Sonnabend schon – – –.

[OBF-380928-001-01]

Im Märchen Brüderchen und Schwesterchen fragt der König: Willst du mit mir auf mein Schloß gehen und meine liebe Frau werden? „Meine liebe Frau" möchte ich auch einmal sagen können.

[OBF-410414-001-01]

Endlich, endlich, so sage auch ich dankbar und froh, daß wir uns nun wieder die Hände reichen, Geliebte! Deine lieben Boten vom 3. 5. und 6. April kamen heute zu mir als liebste Osterüberraschung, Du!! Einer, der vom Freitag, den 4. April, scheint zu fehlen. Er wird noch kommen. Ach Herzlieb!

[OBF-381007-001-01]

In der Nacht zum Mittwoch habe ich nicht geschlafen. Am Abend meldete der Rundfunk die Mobilisierung der englischen Flotte und der Armeen Belgiens und Hollands. Es stand auf des Messers Schneide.

[OBF-410101-001-02]

Eben komme ich von oben aus dem Bunker. Die ersten Schüsse sind gefallen im neuen Jahre. Es lohnt kaum, sich niederzulegen, weil mit neuen Alarmen zu rechnen ist. Der erste Tag im neuen Jahre ist verflossen – bis 12 Uhr gab es ein paar Kleinigkeiten zu tun in der Schreibstube.

[OBF-410116-001-01]

Du!! Weißt wozu ich Lust verspüre? Mir geht es nämlich wie Dir heute, ich weiß gar nichts Besonderes heute zu schreiben und weiß noch nicht, ob dieser Bogen wird voll werden. Also, wozu ich Lust verspüre?

[OBF-410119-001-01]

Du!! Ich bin heute so unzufrieden mit mir! Meine Gedanken wollen heute nicht so recht zu Dir finden, auch nicht die süßen und heimlichen. Du!! Herzlieb! Ich glaube, die Liebe will sich betätigen, sie möchte schaffen.

[OBF-410121-001-01]

Aber so allein, wie Du warst, ist noch schmerzlicher – alles Sehnen steigt dann ungehemmt auf und alle düsteren Gedanken. Mein Herzlieb ist schon so stark geworden – und geduldig – und tapfer – und der Hubo braucht sich nimmer so darum zu sorgen, daß es nicht fertig wird mit sich.

[OBF-410130-001-01]

Vorgestern meldete der Rundfunk englische Flieger über Mitteldeutschland. Da seid Ihr wohl in den Keller gegangen? Wir hatten heute früh kurz vor dem Aufstehen den ersten Alarm wieder – Flieger waren keine hier – nach einer Viertelstunde waren wir wieder unten.

[OBF-410201-001-01]

Du! Der Krieg soll nach des Führers Rede ein Ende nehmen in diesem Jahre. Ach! Gott gebe, daß es so geschehe! Kriegsende bedeutet dann noch nicht Heimkehr. Alle Besatzungssoldaten werden noch länger ausharren müssen.