Nun halten mich Alltag und Pflicht wieder ganz umfangen. Auch die Pflicht Dir, Lieber, zu schreiben mahnt mich; wir haben es nach einem Beisammensein immer so gehalten, daß unsre Briefe sich kreuzen.
Nun stehe ich wieder mitten drin im großen Schaffen, und man sollte meinen, nach dem verbrachten Urlaub geht’s mit doppelter Lust und Liebe an die Arbeit. Ich aber muß das Gegenteil feststellen.
Der erste Schultag ist vorbei. Beihnahe gleichgültig, im gewohnten Gleise gehend, tat ich meine Arbeit. Sie erscheint mir so unbedeutend und glanzlos gegen das, was wir erlebten.
Bei dem Wachkommando auf dem Winterberg bin ich nicht angekommen. Die Leute da oben haben alle einen Kursus hinter sich und sind der Militärbehörde unterstellt.
Kirchweihfest will nun werden. Alles rüstet schon darauf im Ort. Man schrubbt und putzt. Die Bäckerei wird zusammengetragen. Heute noch will ich mit Dir feiern, mein Lieb - morgen dann lasse ich mich anstecken von dem geschäftigen Treiben.
Interessant ist diese Fahrt. Die Schiffe zu sehen, Kriegsschiffe darunter, die ausgedehnten Werften, die Abwehrmaßnahmen. Alles hier um Kiel dient der Marine.