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Aber setze es bitte nicht in Rechnung, wenn Du als Mitglied des Festausschusses beratend Deine Stimme erhebst. In jedem Falle ist es mir lieber, es geht ohne mich vorüber. Und wenn man in Dich dringt, dann sage, daß ja noch unbestimmt ist, wann ich komme, und daß wir ja auch die Eltern in Kamenz besuchen müssen.

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Heute fang ich mal gleich zu mittag an. Es ist so schön ruhig. Und heut abend will ich mich mal bissel eher niederlegen zum Ausschlafen. Letzte Nacht habe ich wenig geschlafen, habe gefroren im Bett – es ist mordskalt bei uns seit gestern. Neben mir liegt Dein lieber Bote vom Sonntag.

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Du! Was ist das heute in mir? Daß ich so froh bin! Sind es die lieben hellen Tage, die verheißungsvoll auf das steigende Licht deuten? Ist es, weil mir die Arbeit so gut von der Hand ging? Gestern schon und heute? Du!! Du!!!!! Ich glaube, es ist etwas ganz anderes!

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Vorgestern meldete der Rundfunk englische Flieger über Mitteldeutschland. Da seid Ihr wohl in den Keller gegangen? Wir hatten heute früh kurz vor dem Aufstehen den ersten Alarm wieder – Flieger waren keine hier – nach einer Viertelstunde waren wir wieder unten.

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Du! Der Krieg soll nach des Führers Rede ein Ende nehmen in diesem Jahre. Ach! Gott gebe, daß es so geschehe! Kriegsende bedeutet dann noch nicht Heimkehr. Alle Besatzungssoldaten werden noch länger ausharren müssen.

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Mittagsschläfchen hat Dein Bub gehalten. Erst hat er sich voll und dick gegessen: eine große Portion Schweinernes gab es heute. Wir haben nämlich unsere beiden Schweine geschlachtet.

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Du! Heute schon kommen 2 liebe Boten zu mir vom Sonnabend und.[sic] Sonntag. Zu Mir, von Dir!! Von Deiner lieben Hand!! Von Deinem warmen, treuen Herzen!! Von meinem lieben, lieben Weib! Du!! Du!!!

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Du! Du!! Die Tage vergehen schnell! Und seit ich in der Schreibstube bin, weiß ich auch genau, wie wir in der Zeit leben. Reiß doch jeden Morgen 2 Kalender ab und kriege das Datum täglich ein paar mal in die Finger.

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Du! Bist nun wieder wohlbehalten zu Haus? Es ist eben 7 Uhr. Huh kalt ist's wieder bei uns, dazu hell und klar. Wirst wieder arg frieren, Liebes! Nun ist das Kindlein da – kann doch noch gar nicht gucken – aber schon ist meine [Hilde] dabei, es in Augenschein zu nehmen.

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Du! So schnell, wie jetzt die Tage verfliegen – so möchten sie dann nicht entschwinden, wenn wir beieinander sind! Herzlieb! Immer mehr spitzt sich alles nun zu auf unser Wiedersehen – gleich werde ich an die Vorbereitungen denken müssen.

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Freitag, den 7. Februar 1941. Mein liebes, teures Herz! [Hilde]lieb! Herzlieb!! Holde mein!!! Du! Wo steckst Du denn? Wart nur, wart, ich finde Dich schon! Könntest Dich ja gar nicht lange versteckt halten! Kämst bald von selber hervor wie die Kinder, wenn es ihnen zu lange dauert. Weißt wohl gar [...]

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Ich bin heute gleich mal nach Eckernförde gegangen um 5 Uhr – ich mußte meine Freude auslaufen, mußte mich müde laufen – ach Du!!

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Sonntag, den 9. Februar 1941. Mein liebes, liebes, teures Herz! Geliebte!! Meine liebe, liebe [Hilde] Du!!! Dein lieber Bote vom Freitag ist bei mir – wie Du es wünschtest – und weil Du ihn so lieb besorgtest. – Herzlieb! Nun ist Sonntag und Sonnentag bei mir – nun bist Du bei mir! Du!!! Du!!!!! Er [...]

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Bin doch ein richtiger Meister. Das erste, was ich hier beginne, ist, daß ich wieder schreibe. Mal sehen, ob ich es noch kann. Alles schläft noch. 7 Uhr ist es, da ich mich hereinstehle in die Barackenwelt.

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„Nicht zurück!" Herzlieb, ich glaube, Du warst es, die das sagte. Rüstig vorwärts schreiten, gläubig und mutig vorwärts schauen – das ist in die Zukunft, ins Nebelhafte[,] ins Ungewisse –

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Zwei liebe Boten erhielt ich heute! Du! Und der, aus dem mein [Hilde]lieb wieder mit 2 frohen Augen schaut, der ist ganz schnell zu mir gekommen. Ach Du!

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Schon wieder 8 Tage verstrichen – wieder 8 Tage der schönen Jahreszeit näher. Du! Heute spürt man sie ganz deutlich in der Luft. Du!

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Was wirst Du denken? Ich hatte so wenig Zeit für Dich diese letzten Tage. Ach Geliebte! Nichts Arges wirst Du denken, ich weiß es. Wirst Dir nur wünschen, bei mir zu sein in diesen kritischen Tagen und Stunden.

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Heute bin ich endlich an meinen Arbeitsplatz gestellt worden. Nun weiß ich wenigstens, wohin ich gehöre. Schreiber bleibe ich natürlich. Es werden hier drei Stäbe gebildet. Von Vater magst Dir das erklären lassen. Ist nichts Böses. Heute verlautet, daß es morgen fortgeht. Wir sitzen also alle auf dem Sprunge. Alle sind gespannt.

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Fix und fertig sind wir eben alle zur Abfahrt. Heute Nacht noch, der 13. März wird herankommen, soll es losgehen. Herzlieb, wie vor 4 Wochen wird Dein Hubo Dir näherrollen, aber diesmal kann er nicht frohe Heimkehr halten.

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Genau vor 4 Wochen, es war auch ein 13., da saß ich auf der Bahn, Herzlieb, zu Dir, zur Heimat, oh Du, Geliebte!! Und heute? Fühlst Du es nicht?

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Sonntagvormittag ist. Wir fahren noch immer. Weiter, weiter auf der Hauptbahn auf die Stadt zu im Reiche der Märchen von 1000 und 1 Nacht. Feiertäglich ist die Natur: eine breite Ebene mit grünenden Weiden, im Hintergrunde mehrere Kulissen von Höhenzügen, die niederen im Vordergrunde grasbedeckt braun, die hinteren schon in blau übergehend bis zu den schneebedeckten Gipfeln.

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In 3 Tagen, heißt es, können wir die erste Post erwarten. Ich warte und freue mich so darauf, um wieder etwas von Dir zu hören, um wieder mit der Heimat in Verbindung zu treten. Ach Herzlieb! Nun wir wieder, wenn auch auf kurze Zeit, Fuß gefaßt haben, nun ist nicht das Gefühl der Ferne, sondern nur der Gedanke, daß ich eben jetzt nicht zu Dir kann.

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Sonntagmorgen ist. Um 8 Uhr ist erst Wecken. Es mag jetzt gegen ½ 7 Uhr sein. Die Stille nehme ich wahr, um Dir meinen Sonnabendgruß zu senden. Gestern mußten wir schon früh um 5 Uhr aus den Decken, weil ein Teil der Kameraden auf Reisen ging. Am Vormittag Großreinemachen auf ganzer Front.

[OBF-410402-001-01]

2 liebe Boten sind wieder in meine Hände gelangt, die vom 22. und 24. März. Ach Herzlieb! Sooviel Geduld hast Du noch haben müssen und ich weiß nicht mal, ob Du heute schon etwas von mir in Händen hast.