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[OBF-390213-002-01]

Zuerst will ich mich recht schön bedanken für den Kartengruß. Das war sehr lieb von Ihnen. Und was Sie da schreiben, von Hexen und Geistern, das bewog mich nachzudenken.

[OBF-390226-001-01]

Die Festlichkeiten sind glücklich vorbeigegangen. Sie standen in der zweiten Wochenhälfte im Mittelpunkte des Interesses. Ich sah ihnen nicht ohne Spannung entgegen. Alle hohen Behörden, Kreisleiter, Kreisamtsleiter, Schulrat, sie waren zur Stelle.

[OBF-390306-002-01]

Mit dem Heimatpoststempel kam gestern früh Dein lieber Brief bei mir an. Ich danke Dir recht sehr dafür.

[OBF-390330-001-01]

Wo bin ich zu Hause? So mußte ich gestern fragen. Ich bekam bis Mittwoch keine Nachricht, sodaß ich im Ungewissen war, ob die Eltern schon umgezogen seien.

[OBF-390401-001-01]

Was soll ich Dir schreiben? Es drängt mich nicht zu schreiben heute, ich sage es ehrlich. Warum? Ich weiß es nicht.

[OBF-390402-002-01]

Nun halten mich Alltag und Pflicht wieder ganz umfangen. Auch die Pflicht Dir, Lieber, zu schreiben mahnt mich; wir haben es nach einem Beisammensein immer so gehalten, daß unsre Briefe sich kreuzen.

[OBF-390414-001-01]

Der Gründonnerstag war grau und schwül. Wir bestiegen den Picho (denselben Berg besuchte ich am Neujahrstag). Der Karfreitag war rauh, der Himmel verhangen. Wir flogen aus nach Böhmen zum Jüttelberg, von da nach Schluckenau. Damit näherten wir uns der Gegend, in die ich Dich beim letzten Besuch verführte.

[OBF-390414-002-01]

Ich frage mich, ob wohl in Lichtenhain auch solch herrliches Wetter ist? Manchmal bin ich traurig darüber, daß wir so weit voneinander entfernt sind. Auf meinem Wege begegneten mir viele junge Leute, Hand in Hand — die Soldaten haben ja noch Osterurlaub. Du darfst nicht denken, daß ich neidisch wäre!

[OBF-390420-002-01]

Der Mittwoch, mein Geburtstag, stand so hell und sonnig [z]wischen den grauen Regentagen. Und das allein schon ließ mich froh sein. Den ganzen Vormittag bei der Arbeit war ich erfüllt von freudiger Erwartung.

[OBF-390509-002-01]

Mich drängt es, noch etwas für Dich zu schreiben, wenn’s auch schon längst Schlafenszeit ist. Ich kann keine Ruhe finden. Bald wird die Uhr Mitternacht schlagen. Bist Du es, Lieber, der mich in Gedanken sucht?

[OBF-390524-001-01]

Hochbetrieb in der Wilhelmstraße, am Quai d'Orsay und in der Downingstreet (das sind die Zentren der deutschen, französischen und englischen Politik), Hochbetrieb in der Politik, Notenwechsel, Pakte...

[OBF-390608-002-01]

Nun stehe ich wieder mitten drin im großen Schaffen, und man sollte meinen, nach dem verbrachten Urlaub geht’s mit doppelter Lust und Liebe an die Arbeit. Ich aber muß das Gegenteil feststellen.

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Du liebes, herziges Weibchen, hast Dich so um mich gesorgt! Deinen Brief erhielt ich erst am Dienstag, sodaß ich (ich) [sic] nicht darüber erschrak.

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Ich lese es wieder und wieder und werde so glücklich darüber: daß Du Dich sehnst und bei mir sein willst. Liebe [Hilde], komm zu mir!

[OBF-390626-002-01]

..... Und wieder einmal ist Montag — endlich die letzte Woche angefangen, die noch zwischen unserem Wiedersehn liegt. Du! Wie ich darauf warte, Liebster!

[OBF-390713-002-01]

Nach zwei glücklichen Tagen lag am Sonntagabend vor unseren Blicken wieder unser Abschiedsort, die große Dresdner Bahnhofshalle mit ihrem bunten Hasten und Treiben.

[OBF-390721-001-01]

Mit Deinem Brief und Deiner Überraschung hast Du mir eine recht große Freude bereitet. Nun kommt mir erst die rechte Ferienfreude.

[OBF-390724-002-01]

Denke nur, Deine Eltern haben mir gestern zur gleichen Zeit geschrieben, eine schöne Karte vom Hutberg. Sie erwarten Dich am Dienstag erst, dann sieh nur zu, daß Du Einlaß findest, wenn Du schon heute, Montag ankommst!

[OBF-390805-001-01]

Nun sitze ich tatsächlich wieder in Kamenz. Sprunghaft wie im Kino wechseln wir mit Auto und Eisenbahn die Schauplätze. Wenn ich hätte heimwandern müssen, wäre der Abschied länger geworden.

[OBF-390806-002-01]

Nun sind drei Tage vergangen ohne Dich. Es ist so, um vieles einsamer ward es bei uns, seit Du fort bist. Wenn ich mittags heimkomme, höre ich nicht die vertrauten Schritte die Treppe herabeilen, keine liebe Hand öffnet mir und heißt mich willkommen.

[OBF-390925-001-01]

So bunt und farbenfroh wie der Herbsttag heute, so wechselvoll und reich an Erlebnissen steht in meiner Erinnerung der gestrige Tag und der Abend zuvor. Die Erlebnisse stürmten auf uns ein, sie waren nicht geplant, sie kamen gezogen wie das Wetter, wie der Elbstrom vor meinen Augen, und wir mußten darin schwimmen.

[OBF-390919-002-01]

Gestern, eben als ich mich hingesetzt hatte Deinen Brief zu schreiben, klingelte draußen Herr U., daß ich die Führerrede mit anhören soll. Alle aus dem Haus waren bei ihm versammelt, weil er als einziger einen Apparat besitzt.

[OBF-390920-001-01]

Zwei graue, finstere Regentage waren der Hintergrund zu unserem Wiedersehen am Sonntag; aber für mein Herz waren es zwei selten warme, sonnige Tage, Du Liebste, Herzallerliebste!, Du Zauberer, Du Herzenbrecher!

[OBF-391022-002-01]

Es ist mir in diesen Tagen so deutlich geworden, daß es stark macht, einen Menschen zur Seite zu wissen, dem man ganz zu Eigen ist, bei dem man sich so ganz geborgen weiß. Liebster! Wie könnte es auch anders sein, als daß ich alles in stillem Einvernehmen mit Dir tue?

[OBF-391105-002-01]

Wieder geht ein Sonntag seinem Ende zu; er war wie so viele Tage in diesem Monat sind, regnerisch und kalt. Ich bin heute noch nicht einmal bis vor die Tür gekommen, schon wenn ich durch's Fenster schaue, überkommt mich ein Frösteln und weil mir sowieso nicht ganz gut ist, so habe ich den heutigen Sonntag ausgefüllt so, daß ich mir ein wenig Ruhe gönnen kann, während doch dabei die Stunden nicht nutzlos vergehen.