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Sonntag, den 14. Dez. 1941 Herzallerliebste! Herzensschätzelein! Geliebtes Weib! Jetzt komm ich aber nun schnell, ganz schnell zu Dir, Liebste! Ach Du ! Mit Ungeduld habe ich doch auf die Stunde gewartet. Huschl huschl huschl! Ist es kalt bei meinem Herzelein? Muß ichs doch gleich ein bissel wärmen [...]
Dir der wundersamen Melodie lauschen, weil wir uns lieben, herzinnig lieben und weil unser Herzschlag selig zusammenklingt in gleichem Schlag. Oh Du!!! Du!!!!! Mein geliebter Wandergesell! Du mein Seelengeschwister! Herzelein! Daß ich Dich habe! Daß Du mein bist! O Herzenslieb!! Ermißt Du meine Seligkeit, meinen Jubel, mein Glück? Du!! Du!! Geliebter!
Gleich zu Anfang habe ich eine seltene Frage an Dich! Hast Du etwa meinen Kork vom Tintenfäßchen gefunden in einem Deiner Päckchen? Ach, wie dumm! Du kannst sie ja noch garnicht empfangen haben!! Aber, Herzelein! Gib nur mal Obacht, gelt? Denn seit ich die Weihnachtspäckchen packte, ist mein Kork verschwunden!
Abends ist meine Zeit gekommen, da ich wieder ganz bei Dir sein kann. Mittwoch ist, Kinderschartag. Heute hatte ich versprochen, daß wir Kasperltheater spielen. ¾ 3 [Uhr] klingelt es schon unten. „Frau [Nordhoff]! wir sind da mit dem Theater!“ Und so mußte ich denn mit den Buben losziehen nach der Pestalozzi-Schule.
Heute ist aber ein trüber Tag! Man könnte doch von 3 Uhr an, jetzt, schon Licht brennen. So recht ein Tag zum Daheimbleiben und – Du!! zum Liebhaben; ich möchte sooo gerne wieder einmal mit Dir zusammen solch trüben Tag erleben, wo es uns garnicht hinauslockt! Wo wir am allerliebsten daheim bleiben und – vielleicht auf dem Sofa sitzen miteinander, Du, Herzelein liest mir etwas Schönes vor – oder spielst und singst!
Sonnabend, am 13. Dezember 1941. Geliebtes Herz! Mein [Roland]! Herzensschätzelein! Ich bin wieder daheim! Den 17 20 [Uhr] Zug konnten wir nicht mehr erreichen, so sind wir eine Stunde später gefahren und langten um 7 [Uhr] in Oberfrohna an. Toll war der Betrieb in der Stadt, alle wollten [...]