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Das Gute, das in uns wirkt und in dieser Welt ist, von Gott gesandt wie das Licht der Sonne, wer es lieben lernte, kann es nimmer missen, er wird sich nach ihm strecken nicht um Lohnes Willen, sondern aus Liebe zum Guten. Und dieses Gute in uns, die Seele soll wachsen, soll läuternd in uns brennen, soll wie ein Sauerteig uns durchdringen – der gute Kern in uns soll wachsen und reifen zu guter, gesunder Frucht – soll nicht schrumpfen, faulen, verkümmern oder wurmstichig werden.
Dir der wundersamen Melodie lauschen, weil wir uns lieben, herzinnig lieben und weil unser Herzschlag selig zusammenklingt in gleichem Schlag. Oh Du!!! Du!!!!! Mein geliebter Wandergesell! Du mein Seelengeschwister! Herzelein! Daß ich Dich habe! Daß Du mein bist! O Herzenslieb!! Ermißt Du meine Seligkeit, meinen Jubel, mein Glück? Du!! Du!! Geliebter!
Eine richtige Revolution war über die Schule gekommen. Bei uns galten noch Autorität, ein starkes Pflichtgefühl und Streben. In Hellmuths Jahrgang – es waren dieselben Lehrer – forderten jugendlicher Übermut und Eigenwille ihre Rechte, man sprang mit den Lehrern um, man entkleidete sie der alten Autorität.
Ach sie sind ja noch alle so jung und unreif, 18, 19, 20 Jahre, und gehen den Irrlichtern nach über dem Sumpf, suchen die Liebe in den häßlichsten Niederungen, nehmen böse Lust für Liebe, spüren gar nicht die Fadheit des Genießens, und vergiften sich für ihr ganzes Leben. Glück des Einsseins – sie werden es nie empfinden.
Und so standen wir uns am Adventssonntag einander gegenüber als Kinder unsrer Eltern, die einander die Hände reichten, um sich von den Eltern zu lösen und ein neues Elternpaar zu bilden – und damit doch gleichzeitig die beiden Familien und Sippen zu verbinden – ganz ganz eng und tief in unseren Kindern.
Mittagsstunde ist. Stille rings um mich. Vater schläft. Mutter ist fortgegangen, zu Oma nach Mittelfrohna. Ich habe meine Küchenarbeit beendet und nun will ich erst noch ein Weilchen mit Dir plauschen, ehe ich an die anderen schreibe. Nach Breitenborn, auch eine kleine Anmeldung an die beiden Landwirte möchte ich loslassen.
Empörend immer wieder und tiefste Zweifel nährend die Doppelzüngigkeit der leitenden Stellen: Wir schützen das Christentum – wir kämpfen es nieder. Gottlose Gemeinheit und Lügenhaftigkeit! So baut nur weiter an dem Neuen – ihr werdet bald begraben sein unter den Trümmern dieses Baues!
Gleich zu Anfang habe ich eine seltene Frage an Dich! Hast Du etwa meinen Kork vom Tintenfäßchen gefunden in einem Deiner Päckchen? Ach, wie dumm! Du kannst sie ja noch garnicht empfangen haben!! Aber, Herzelein! Gib nur mal Obacht, gelt? Denn seit ich die Weihnachtspäckchen packte, ist mein Kork verschwunden!
Eiligen Schrittes geht es nun auf das Jahresende. In unserem Bürobetrieb kommt jeden Tag auch noch eine Geschäftsbedeutung zu, die den Tagen eine gewisse Gleichförmigkeit aufdrückt. So bedeuten der 5. und 9. jeden Monats einen wichtigen Termin. Etwa am 17. muß an die Beförderungen zum nächsten Monatsersten gedacht werden.
Abends ist meine Zeit gekommen, da ich wieder ganz bei Dir sein kann. Mittwoch ist, Kinderschartag. Heute hatte ich versprochen, daß wir Kasperltheater spielen. ¾ 3 [Uhr] klingelt es schon unten. „Frau [Nordhoff]! wir sind da mit dem Theater!“ Und so mußte ich denn mit den Buben losziehen nach der Pestalozzi-Schule.