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Eben habe ich das Radio ausgeschaltet, der Vater will Mittagsruhe halten. Die Heldengedenkfeier, die aus dem Zeughaus in Berlin übertragen wurde, wo der Führer sprach, ist vorbei.

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Du! Gleich will ich mich noch zu Dir setzen, ehe ich zum Pfarramt gehe. Ich muß eben daran denken, daß die Pfarre Dir ein unheimliches Haus ist. In gewisser Hinsicht hast Du recht. So ein großer düsterer Bau – die Lebensgeschichten der Pfarrer betrachtet, die schon drin wohnten, denen allen mehr oder weniger kein glückliches Los beschieden war.

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Ich weiß nicht, ob es Dir ebenso ergeht. Seit dem 30. Januar bin ich aus einer inneren Unruhe und einer gewissen Spannung noch nicht herausgekommen! Es lastet auf mir etwas, es, ist wie ein schwerer Druck. Es ist wie das Henkersbeil, das alle Minuten zuschlagen will.

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Ach Herzelein, wie wenig Verständnis findet man aber heutzutage in dieser Angelegenheit, wenn man seine persönliche Freiheit wahren will. Wie wenig geht 'man' auf Eigenart und Wesen eines Menschen ein. Alle werden nach Nummern behandelt.

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So leid mir es immer ist, wenn man unsere Geheimnisse kontrolliert, so bin ich doch auch gewissermaßen froh, wenn mal ein Mensch mit eigenen Augen sieht, welch reiche, tiefe Liebe noch lebt unter den Menschen, welch reine Liebe, lautere Liebe! Muß diejenige Person nicht irgendwie davon angerührt werden?