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Du!! Wie soll ich denn nun anfangen mit der Botschaft, die ich Dir bringen will? Ach, Du!!! Hast Du es nicht schon gefühlt heute früh, genau um 700, mit dem Glockenschlag? Du mußt es ja doch gefühlt haben — Du — so jäh, so heftig und so innig, fest dachte ich an Dich, mein Herz!!

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Kalt, huh kalt ist's draußen seit 2 Tagen, der Wind liegt steif auf unsrer Baracke, wir können es kaum erheizen. Aber in meinem Herzen, da ist's so warm, da ist soviel Sonnenschein. Dein lieber Bote, Du!, er hat mich so froh und glücklich gemacht!

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Heute früh kam Dein lieber Bote von Freitag zu mir. Mein Lieb!! Laß Dir danken — von Herzen danken! Du!! Wenn ich Dich nicht hätte, mein [Roland]!!

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6 Uhr am Abend. Wir waren fertig mit unsrer Arbeit. Der Chef kam, um gegen seine Gewohnheit die Unterschriften in der Schreibtstube zu Vollziehen [sic]. Das ist eine so eigenartig, wohlige Stimmung für mich. Dann hat er die Abendpost durch, sie lag ihm vor.

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Einen langen wollnen Schal um den Bauch, Strickhosen, Strickrock, Strickkleid, Strickjacke, 2 Paar wollne Strümpfe[,] Bunzelschuhe, einen heißen Ziegelstein unter den Füßen!!! so sitzt Deine [Hilde] am Tisch und schreibt, schreibt! Ist das kalt!!

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Geliebte! Die große Freude erfüllt mich noch ganz. So wie Dir ist's friedlich in mir geworden. Wie ein Druck ist es von mir gewichen. Ich habe ihn wieder und wieder lesen müssen, Deinen Glücksboten, Du!

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Ich bin heute so voll heimlicher Freude und so voll großer Sehnsucht nach Dir! Du! Ich muß in einem fort an Dich denken, so hartnäckig schiebt sich immer wieder Dein Bild vor alles, was ich auch anfasse, und es ist mir so, als sähest Du mich sogar durch diesen Briefbogen hindurch an, Du!!

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Siehst! Wärst bei mir geblieben! Warm ist es in der Stube. Draußen ist es um 0 Grad, feucht und rauh. Letzte Nacht fielen 5 cm Schnee. Da würdest nicht so frieren. Na, und wenn es dann noch an ein paar Grad fehlte, dann müßten, müßten wir eben ein bissel zusammenkriechen, wenn es uns auch schwer fiele!

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Jeden Tag kommen sie zu mir, alle Deine lieben Boten, die mir künden von Deiner großen Liebe — von Deiner großen Treue — Du! Und die mir immer wieder sagen, daß ich ganz die Deine bin.

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Jetzt sind wir uns wieder mal ganz nahe mit unseren Boten. Zwei kamen heute von Dir, und einer davon, den Du gestern noch in Deinen lieben Händen hieltest, den Du erst gestern mit vielen [^]lieben Zeichen und Gedanken und anderem mehr auf den Weg schicktest zu mir. Zu mir, Du!!

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Du!! Dein Bote ist bei mir! Gestern nachmittag kam er noch, als ich schon garnicht mehr auf ihn hoffte — so spät. Mein [Roland]! Du!! Du!!! Antwortest mir nun endlich!

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Der Weihnachtsbote soll heute abgehen. Die rechte Andacht ist nicht dazu. Es gab heute viel Arbeit, und in der Stube ist es unruhig. Ach Geliebte, immer in der Gesellschaft von 10 und 20 Menschen, das wäre seelisch mein Tod.

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Sonnabend um 1720 [Uhr] ist es, nach moderner Zeit! Hurra — wir haben gesiegt! — fertig mit aller Arbeit, d.h. was die Scheuerei und Putzerei betrifft! Sonst gibts ja immer noch genug, als da ist: nachher Baden, morgen Kopfwaschen aller weiblichen Personen in der Familie!

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Dein Geburtstagsjunge, Dein alter großer, dummer, er ist nun so selig müde heute. Und nun wünscht er sich an Deine Seite, möchte ausruhen in Deinem Schoße, im Schoße seines Glückes, selig müde, selig müde wie ein Kind am Weihnachtsabend, so wunschlos glücklich von all den erfüllten Wünschen

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Ja, eigentlich kommt noch hinzu: der 22. Dezember, aber zu allen guten Dingen gehören doch immer nur 3 [sic]! Und nun magst Du selbst wählen, Dickerle, und magst gelten lassen, was Dir beliebt, da oben rechts!

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Jetzt merkt Dein Hubo mal, wie es geht, wenn man keine Zeit hat. Wieso, wirst Du fragen? Ich bin in ein paar Weihnachtsvorbereitungen eingespannt (Fotogeschenkalben mit fertig machen). Es ist jetzt ½ 12 Uhr nachts.

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Heute hat er müssen den ganzen, langen, kalten Vormittag im Kasten stecken bleiben, der arme Bote! Du — die [Hilde] war nicht da, sie war seit früh um 8 beim Verschönerungsrat!

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Nun ist er da, der Heilige Abend, voll Tannenduft und voll Lichterglanz. Herzallerliebster! In meinem Herzen ist Frieden, wundersamer Frieden.

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Ach Du, der Heiligabend gestern war ein so merkwürdiger Tag. Solange, wies ich nun schon von Hause wegbin [sic], solch Heimweh hatte ich noch nie wie gestern! War es, weil Ihr zu Hause alle an mich gedacht habt, und Du, Herzlieb. allen zuvor?

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Es ist jetzt abends ½ 9, ich sitze wieder an meinem alten, lieben Platzel unterm Lichtkranz und denke Dein. Der Kranz allein spendet mir zu wenig Licht, unser Geselle hilft leuchten!

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1. Weihnachsfeiertag am Abend. Herzliebes! Was gibst Du wohl jetzt an? Sitzt vielleicht am Radio, wenn ihr es noch gekriegt habt? Heut gab es eine Festaufführung der Bohème von Puccini.

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Eben bin ich zurück aus Eckernförde, es ist viertel nach zehn. Es war nicht schön. Ich traf die Kameraden am verabredeten Ort. In 3 Kneipen sind wir rumgezogen, d.h. mich haben sie mitgezogen.

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Sonnenschein liegt überm weißen Land, der Himmel, der blaue, ist über uns. Feiertag - rechter Feiertag draußen.

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Es ist wohl schon 12 Uhr vorbei: Alles schläft. Bei Kerzenschein und einem leisen Singen im Ofen sitze ich über dem Schreiben. Du, beinah kannst Du gar nichts kriegen heute von mir!

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Ein grauer, trüber Sonntag draußen. Es regnet. Aller Schnee ist zerronnen. Was tun? Ich setze ich mich vor meinen Bogen und denke an mein Lieb, dann scheint die Sonne so hell und warm, Du, mein Glück!