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Mittag ist vorbei. Dein Hubo hat sich in die 1. Garnitur geworfen – weil Sonntag ist – er hatte sonst keinen Grund – doch noch einen heute: weil Kompaniefest sein soll. Eine komische Angelegenheit: nicht verbindlich – kein Programm – Tanz soll sein – weiß[t Du]: sie wollen noch mal das Kalb austreiben, ehe der Chef wiederkommt.
Heute fang ich mal gleich zu mittag an. Es ist so schön ruhig. Und heut abend will ich mich mal bissel eher niederlegen zum Ausschlafen. Letzte Nacht habe ich wenig geschlafen, habe gefroren im Bett – es ist mordskalt bei uns seit gestern. Neben mir liegt Dein lieber Bote vom Sonntag.
½ 3 Uhr ist es. Alles sitzt im Kino. Dein Hubo mag nicht. So beim lieben seltenen Tageslichte im Kino, das gefällt mir schon nicht. Der Flimmerfritze, der heute da ist, hat einen miesen Apparat, er hat nicht genug Helligkeit, den Augen tut es weh – und Dein Hubo mag auch keine fremden Geschichten hören und sehen, und immer andre Frauen...
Ganz schnell gehen die Boten wieder - und pünktlich - und ich weiß so schnell, was Du treibst und denkst, und daß Du so froh und glücklich bist! Und ich kann Dir so schnell wiedersagen, daß ich so glücklich bin. Du! Herzlieb! Kein Tag und keine Stunde ist arm und leer – auch bei mir – seit ich Dich kenne.
Sonnabend, den 18. Januar 1941. Meine liebe, liebe [Hilde]! Mein liebes, teures Herz! Geliebte mein!! Helle, klare Tage sind jetzt. Aber es ist eine stille Kälte. Sie kann uns nicht weh tun, wir sitzen warm. In mir ist ganz viel Wärme. Du! Ich kann gut ein wenig davon abgeben. Aber nur an einen [...]