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Ach Du! Man läßt mir doch garnicht mehr Ruhe, zu Dir zu kommen in aller Stille. Du! Du!!! Und es verlangt mich doch gerade in diesen Tagen so heiß nach Dir! Du!!! Deine große, reiche Liebe, die Du mir täglich schenkst in Deinen viellieben Boten – ach Du! Sie hat das Feuer meiner Liebe so heiß entfacht!
Fast 3 Stunden dauerte es, ehe ich wieder daheim war. Ich bekam die Chemnitzer Zeitung in die Hand und sah auf der Vorderseite ein Bild von Lübeck, mit der Petrikirche und noch anderen Gebäuden. Die Stadt, das Nürnberg [des] Nordens, so schreibt man, ist vor einigen Tagen einem schlimmen Luftangriff anheim gefallen. Die prächtigsten Kirchen haben große Zerstörungen erlitten. Furchtbar sei es anzuschau[e]n.
Mittwoch abend fühlte ich mich wohler und [a]uf Ihren Gruß hin war ich voll guter Zuversicht. (Erschrecken Sie nicht über die Schrift, ich schreibe im fahrenden Zug). Ich habe die folgende Nacht kaum geschlafen, habe den leichten Druck in der Magengegend beobachtet und mir Gedanken gemacht.
Es ist 3 Uhr vorbei. Draußen stürmt es noch immer und Wolkenfetzen jagen am Himmel lang. Die Flieger sind zu Gange, das ist Wetter für sie. Und der Tommy hat sich auch schon bis Leipzig gewagt (davon erfährt aber die Öffentlichkeit nichts), im Kreis Chemnitz wurde kein Alarm gegeben.