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Den ganzen, langen Montag hab ich Dich verfolgt mit meinen Gedanken. Jede Umsteigestadion [sic], jeden Aufenthalt, die lange Wartezeit bis es mittags 1200 war, alles hab ich verfolgt. Ja und dann, Du? Von da ab konnte ich Dich nicht mehr finden, und ich quälte mich auch nicht, zu rätseln, wohin die Fahrt gegangen sein mag

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Dein Päckchen kam heute, ganz unversehrt die Ladung, mit seiner kostbaren Ladung, Du Liebes, herzen und küssen möchte ich Dich darum. Als ich am Donnerstag noch doch etwas ungeduldig noch meiner Post fragte, äußerte ein Kamerad, daß "sie" wohl nicht schreiben werde.

[OBF-400910-002-01]

Nun habe ich wieder mein liebes Zuhause um mich, und ich bin recht froh - fühle mich wohl. Gestern abend um 6 Uhr traf ich wieder hier ein.

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Das viele Impfen gefällt mir nicht, nimm Dich nur gut in acht, es wirkt sich erst nach 9 Tagen aus und man bekommt dann meist ein wenig Fieber! Mit einer Ausrüstung für den Sport, wie steht es da?

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Heute, an diesem traurigen Regensonntag kam Dein lieber Brief recht wie ein Sonnenstrahl zu mir, Liebster!

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Hast also am Sonntag doch ein wenig Sonnenschein gehabt, das freut mich für Dich. Ja, das wird nun nicht besser, die Jahreszeit betrachtet; mußt dann wohl oder übel mit drinnen sitzen bei den öden Gesellen.

[OBF-400920-002-01]

Bei uns herrscht heute so ein toller Sturm, daß ich oben in meinem Dornröschenschloß fast meine, er müßte mich ausheben.

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Kirchweihfest will nun werden. Alles rüstet schon darauf im Ort. Man schrubbt und putzt. Die Bäckerei wird zusammengetragen. Heute noch will ich mit Dir feiern, mein Lieb - morgen dann lasse ich mich anstecken von dem geschäftigen Treiben.

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Ich halte noch Deiner lieben Brief in meiner Hand, Du! Er erreichte mich eben, heute nachmittag. Herzlieb, Du! Wie soll ich Dir dafür danken? Du hast mich so sehr beglückt, Du!

[OBF-401002-002-01]

Ach Du, wenn ich Dich doch nur wieder einmal sehen könnte; wenigstens sehen, und sei es nur von ferne, Du! Die Sterne, unsre Sterne Liebster, sie gucken gerade in mein Schlafstubenfester herein, ich hab sie gestern abend lange betrachtet, der Himmel war ganz klar.

[OBF-401006-002-01]

Du wirst auch im Gotteshause gewesen sein, heute zum Reichserntedankfest. Viele, viele Menschen waren gekommen und sie sind gewiß alle so froh und gestärkt heimgegangen wie ich.

[OBF-401007-002-01]

Was war das gestern? Es hatte mich wieder einmal übermannt. Schuld daran trug vielleicht meine gegenwärtige Umgebung; die schwermütige, süße Musik; die Unterhaltung der anderen, und ich mitten drin und doch so verlassen, so voll ungestümer Sehnsucht nach Dir, mein [Roland].

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Was für ein Stock bin [ich] doch geworden! Zum Abschiedsabend am Freitag habe ich mich richtig über mich selbst geärgert. Ich bringe keine Unterhaltung mehr im Gang, kein Gespräch interessiert mich mehr, alles Reden scheint mir so überflüssig.

[OBF-401008-002-01]

Herrlicher Sonnenschein ist heute draußen. Wir wollen gleich nach dem Essen spazieren gehn. Weil es heute Mutters letzter Tag hier ist.

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Endlich! Du! Ein Zeichen von Dir! Der Bote vom Sonntag. Die Post ist schuld, die furchtbare Kamenzer Post.

[OBF-401009-002-01]

Mutter und ich krochen noch einmal zurück ins Bett, was sollten wir so früh am Tage schon anfangen miteinander? Liebster, wenn ich in unserem Bettlein liege, allein, wach - o Du; an meinen Augen zieht alle vergangene Zeit vorüber; und ich muß den Kopf ganz tief ins Kissen drücken, muß so meine Sehnsucht nach Dir unterdrücken, Liebster!

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Noch kein Zeichen hat mein Herz in Händen von mir? Ach Du! Nun hast Du doch unterdessen ganz gewiß einen, nein viele Boten von mir empfangen können.

[OBF-401015-001-01]

Der Admiralbesuch heute hat richtig den ganzen Kalendar in Unordnung gebracht. Der Dienstplan wurde umgestoßen. Von 9 Uhr an verwandelten sich die Matrosen mit Gewehr und Seitengewehr in Kehrfrauen, Scheuerweiber, Straßenkehrer.

[OBF-401015-002-01]

Du, ich habe jeden Abend weinen müssen, wenn ich in meinem Bett lag in Dehsa, einsam im Kämmerchen. Da große Nußbaum stand vor meinem Fenster.

[OBF-401013-001-02]

Ruhetag ist nun Heute. Ein Teil unsrer Belegschaft ist wieder ausgeflogen, die meisten nach Kiel. Nun wird es erst gemütlich in der Bude. Viel Platz ist an der langen Tafel.

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Ein straffer Montag geht zu ende. Bis 5 Uhr Dienst. Gewehrputzen, Rasieren, Stiefelputzen, Tornisterschnallen. Darüber ist es ½ 9 Uhr geworden.

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Die vielen schönen Bilder von Kiel!, nun schicke mir noch die Bahnhofshalle, die Straßenbilder bis heraus zu Deiner Kaserne und dann brauchst mich garnicht erst abzuholen, wenn ich zu Besuch komme!

[OBF-401017-002-01]

Eben habe ich meine Hausarbeit beendet. Die Wohnstubenuhr schlägt 2 Uhr. Das Radio bringt den Wehrmachtbericht, den höre ich so nebenbei mit an, dann soll es ganz still um mich sein.

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Dies neue Briefpapier erstand ich gestern nachmittag mit Vater, als wir alle 3 in der Stadt bummeln waren. Ich muß es doch gleich einmal ausprobieren!

[OBF-401020-001-02]

Ganz häuslich ist Dein Hubo heute. Zu Mittag hat er sich ein Bäuchel angegessen von Schweinebraten, Kartoffeln und Rotkraut. Dann ist er in den Duschraum gesprungen und hat ein Bad genommen.