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[OBF-421023-001-02]

Ein paar Dinge zur Damentoilette, Spange, Lippenschmiere, Schnürriemen – ach, siehst, ich weiß nicht mal die Namen für all die verfänglichen Dinge – ist auch nicht nötig – Hauptsache, sie verfangen das Mannerli – und das tut mein Weiberl doch ohne alle Tricks, ohne Schminke und Puder, tut es doch am meisten mit seinem lieben Herzen, dem all die künstlichen Dinge gar nicht stehen und passen!

[OBF-421030-002-01]

Feierabend habe ich nun. Die Uhr zeigt 20 Minuten nach 800 [Uhr]. Bin doch eben aus dem Wännlein gestiegen, Du! nachdem [sic] wir schon den zweiten Nachmittag andauernd mit Wasser und Seife zu tun hatten! – ja [sic], es ist geschafft, das Waschfest! Wir sind auch tüchtig froh. Das heißt, getrocknet soll die Wäsche morgen noch werden, aber das bissel Aufhängen ist ja Spielerei, gegen das, was hinter uns liegt.

[OBF-421107-001-01]

Der Dienst ist doch schon im Gang. Schön war es wieder im Konzert. Fand diesmal im Sommertheater statt, das ist oben an den Seiten offen und beeinträchtigt so etwas die Resonnanz [sic]. Im geschlossenen Raume hätte man noch viel eindrucksvoller elebt, wie das Zusammenspiel noch besser geworden ist und der Klang dieses Orchesters. Eine fabelhafte Leistung.

[OBF-421125-001-01]

Heute hatten wir ein Gespräch von Sofia, hab ich gleich mal nach K. gefragt – er ist wieder nicht beim Lehrgang gewesen, steckt also noch immer in Saloniki. Will in den nächsten Tagen mal versuchen, mit Kamerad H. zu sprechen. Ist verboten, die Fernleitungen mit Privatgesprächen zu belasten.

[OBF-421115-002-01]

Du liebstes, herzliebtes Mannerli. Was Du mir beilegst von Rosenbergs Rede ist interessant. Man sollte seine Ausführungen sammeln und bei gegebener Zeit sie mit den Tatsachen vergleichen. Ach, man kann uns kein X für ein U vormachen. Aber eines ist klar und is[t] auch gut so, daß dieser Krieg, wie bitterhart er auch für uns sein mag, den Menschen, den meisten, die Erkenntnis bringen wird, wie bitter notwendig der Glaube für uns ist, ja wie er lebensnotwendig ist.

[OBF-421117-002-01]

Mutter hat ein Geschäft abgeschlossen mit dem Weihnachtsmann! Das heißt, sie kann ein Geschäft abschließen, aber sie braucht dazu erst meine Zustimmung. Ach Du! Ich bin heimlich ganz entzückt! Wenn das zum Klappen käme! Geliebter, Geliebter!! Was könnte ich Dir für eine große Freude machen damit! Ach, ich glaube eine ganz große, Du!! Und es ist so ernst und es pressiert so damit, daß ich zu diesem Zwecke nach Kamenz fahren muß. Du! Erschrick nicht, Herzelein!

[OBF-421225-001-03]

Weihnachten! Meine Liebe möcht ich Dir bringen! Möcht Dir sagen und singen und zeigen, wie sooo lieb ich Dich habe. Möcht Dich beschenken – so lieb – mit dem Liebsten, das es gibt! Ob ich Deinen Wunsch wohl weiß? Ob ich Dir auch das Liebste schenken möchte zur Weihnacht? – Ja – ja – Du weißt es – Du weißt es. Und wenn ich heute bei Dir sein und mit Dir feiern könnte [...]

[OBF-421225-001-04]

Bin vom Spaziergang nach Hause. Grau der Tag wie all die Tage daher. Um null die Temperatur. Bin wieder dahin gegangen, wo ich am schnellsten die Stadt und die Menschen hinter mir habe, wo man fast einsam gehen kann, unter einer schönen Allee stattlicher Bäume – ist auch die Straße, die ich wandern müßte, wenn ich zu Dir wollte – Plojest ist das nächste Ziel.