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[OBF-420623-002-01]

Nun ist schon Dienstag und heute kann aber kommen was will, ich schreibe Dir, Du mein liebes Herzelein! Prachtvolles Wetter ist, seit ich hier bin, daran habe ich meine Freude; denn ich kann doch faulenzen Herzlieb! Einmal die Sonne genießen von früh bis abends

[OBF-420510-002-01]

Nun werdet Ihr nochmal euren Lieblingsspaziergang machen und Abschied nehmen, für unbekannte Zeit. Auf die Berge werdet Ihr steigen, damit Euch alles noch einmal zu Füßen ausgebreitet liegt, was Ihr in dem verflossenen Jahre doch auch ein wenig lieb gewonnen habt in seiner fremden Schönheit. Die Stadt, die auch Euch beherbergte; Euer lieber Nachbar, der stolze Olymp!

[OBF-421113-002-01]

Wir haben umgeräumt zur Wintersaison! Das heißt so viel: der Küchentisch steht nun wieder vorn bei der Tür, damit man die Speisen bei der Hand hat, wenns [sic] nun so kalt wird – das Bänkel ist im Vorsaal aufgestellt. Mutsch hat noch feine Vorhänge drangemacht, weil die alten ganz zerschlissen waren. Schön sind sie, weiß mit blauen Streifen unten am Ende. Wenn Du nochmal heim darfst, bevor Frühling wird, dann kannst Du alles ja selber begutachten.

[OBF-420402-002-01]

Fast 3 Stunden dauerte es, ehe ich wieder daheim war. Ich bekam die Chemnitzer Zeitung in die Hand und sah auf der Vorderseite ein Bild von Lübeck, mit der Petrikirche und noch anderen Gebäuden. Die Stadt, das Nürnberg [des] Nordens, so schreibt man, ist vor einigen Tagen einem schlimmen Luftangriff anheim gefallen. Die prächtigsten Kirchen haben große Zerstörungen erlitten. Furchtbar sei es anzuschau[e]n.

[OBF-420525-002-01]

Wirst Dich wundern, daß das Geschriebene aus Bleistift ist? Ich sitze unten im Garten im Liegestuhl, die Beine hochgezogen und auf meinen Knien liegt der Schreibeblock, auf den ich mein Brieflein an Dich schreiben will. Ob ich es am Abend nochmal mit Tinte abschreibe?