Zeige Ergebnisse 1 bis 17 von 17

[LBR-410310-005-01]

Nur mein Herz wurde kalt und hart wie ein Stein. Dann kam die Zeit zwischen Arbeitsdienst und Militär. ... Dann kam der Krieg. Jetzt im Vorfrühling vor einem Jahr kam ich ins Feld. Man bekam andere Gedanken. ... Alle hatten Post! Nur ich nicht. ... Wie ich da so zusah, wie sie alle so still und glücklich am lesen waren, kam ich mir unendlich überflüssig in der Welt

[OBF-410107-001-01]

Schon ist mein Dein lieber Bote von gestern in meiner Hand. Ja, ja, das Schicksal schreitet schnell – nun weiß auch ich es schon - von Dir selber – nun stehst vor mir und wartest, was ich sage. Kannst Dir wohl denken, welche Geschichte sich mir am meisten aufdrängt.

[OBF-410128-001-01]

Heute fang ich mal gleich zu mittag an. Es ist so schön ruhig. Und heut abend will ich mich mal bissel eher niederlegen zum Ausschlafen. Letzte Nacht habe ich wenig geschlafen, habe gefroren im Bett – es ist mordskalt bei uns seit gestern. Neben mir liegt Dein lieber Bote vom Sonntag.

[OBF-410305-001-01]

Was Du mir gestern Liebes sagtest, ist schon wieder bei mir – Du! Ich danke Dir von Herzen, Geliebte – so schnell gelangt es in meine Hände, Du! – wir sind gar nicht so weit entfernt voneinander – andere sind viel weiter weg von zu Hause!

[OBF-410111-002-01]

Heute ergeht es mir fast ebenso wie Dir. Gleich 8 Uhr am Abend ist's, jetzt erst kann ich mich ganz zu Dir wenden, Du! Heute früh habe ich mit Mutsch gewaschen, Unterwäsche u.s.w.[,] es war eine ganze Menge wieder. Dann muß ich hier erst noch eine Geschichte einflechten; denn deren Übel wurde heute früh mit behoben!

[OBF-410114-001-01]

Siehst Du Deinen Bub sitzen? An der alten klapperdürren Schreibmaschine – zur rechten liegt, was er abschreiben soll – und zur linken? – dar liegen zwei ganz, ganz dicke Briefe – Du!!

[OBF-410118-001-01]

Sonnabend, den 18. Januar 1941. Meine liebe, liebe [Hilde]! Mein liebes, teures Herz! Geliebte mein!! Helle, klare Tage sind jetzt. Aber es ist eine stille Kälte. Sie kann uns nicht weh tun, wir sitzen warm. In mir ist ganz viel Wärme. Du! Ich kann gut ein wenig davon abgeben. Aber nur an einen [...]

[OBF-410119-001-01]

Du!! Ich bin heute so unzufrieden mit mir! Meine Gedanken wollen heute nicht so recht zu Dir finden, auch nicht die süßen und heimlichen. Du!! Herzlieb! Ich glaube, die Liebe will sich betätigen, sie möchte schaffen.

[OBF-410122-001-01]

Du! Du!! Hast der Post, diesem öffentlichen Institut, eine so gefährliche Sendung, Dein Liebespaket, ohne jeden Vermerk anvertraut. Ist doch Munition, Du!! Weißt, so Äpfel sind ein gar liebreizendes Geschenk, und nun gar von Dir!

[OBF-410127-001-01]

Aber setze es bitte nicht in Rechnung, wenn Du als Mitglied des Festausschusses beratend Deine Stimme erhebst. In jedem Falle ist es mir lieber, es geht ohne mich vorüber. Und wenn man in Dich dringt, dann sage, daß ja noch unbestimmt ist, wann ich komme, und daß wir ja auch die Eltern in Kamenz besuchen müssen.

[OBF-410129-001-01]

Du! Was ist das heute in mir? Daß ich so froh bin! Sind es die lieben hellen Tage, die verheißungsvoll auf das steigende Licht deuten? Ist es, weil mir die Arbeit so gut von der Hand ging? Gestern schon und heute? Du!! Du!!!!! Ich glaube, es ist etwas ganz anderes!

[OBF-410130-001-01]

Vorgestern meldete der Rundfunk englische Flieger über Mitteldeutschland. Da seid Ihr wohl in den Keller gegangen? Wir hatten heute früh kurz vor dem Aufstehen den ersten Alarm wieder – Flieger waren keine hier – nach einer Viertelstunde waren wir wieder unten.

[OBF-411107-002-01]

Heute schickt mir Fidi meine Punktkarte, jedoch leer!! Sie hatte also den Stoff schon lange, aber teilte es mir nicht mit, aus Zeitmangel und ich bin in dem Wahn: wenn sie nicht schreibt, sind die Punkte auch noch dran

[OBF-411108-002-01]

Nach Strickwolle war ich mit aus – garnichts zu machen! Schade. Es ist hier genau wie bei Euch: das Kaufen macht keinen Spaß mehr. Na, ich lasse mir auch keine grauen Haare darüber wachsen – was nicht ist, ist nicht.

[OBF-411112-002-01]

Wenn der Krieg noch eine Weile dauert, da werden doch aus uns steinreiche Leute! Gleich 2000 RM sind beisammen. Ach – ich wollte doch ganz arm sein, wenn ich Dich nur bei mir hätte! Du!! Das ist ja mein allergrößter Reichtum!

[OBF-411129-002-01]

Es war schön warm im Schulhause, die Zimmer voll besetzt. Manche lagen im Bett, einige liefen umher. Einig Betten waren leer, die Soldaten, die schon halbwegs geheilt sind bekommen Ausgang. Von allen Seiten werden sie betreut, es geht ihnen gut in O.

[OBF-411130-002-01]

Du!! Und ich fühlte es, auch Du warst in Gedanken bei mir zuhaus! Du Liebster! Um 10 abends bekam ich einmal so heftig den Schlucken! Du glaubst ja nicht an „das Telephon"!