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Das Auge schaut ein stilloses Kunterbunt, wie es für den Balkan typisch ist. Typisch auch, wie hinter der einigermaßen geschlossenen und gepflegten Front einer Hauptstraße gleich die Hinterhöfe und Seite[n]gassen voll Dreck und Durcheinander liegen: Die Kultur des Westens also zu gutem Teil unverdaut noch und angehängt. Sofia zeigt bedeutend mehr Vornehmheit und Geschlossenheit

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Hier am Stadtrande stehen Kasernen, liegt auch ein großes Spital, Kriegslazarett. Und hier umfängt einen ein ganz anderes als großstädtisches Treiben. Joppen und Pelzmützen, Kopf- u. Umschlagtücher, helle Schürzen, mitunter auch vollständige Trachten, so steht das hier herum u. wandelt auf und ab, umsteht die einfachen Verkaufsstände: Obst und Zuckerzeug werden feilgehalten. Ich glaube, das ist das rumänische Volk. Viel Bauerngesichter, rund, klein und eng der Blick, das Gesicht nur nächste Sorgen verratend.

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Soviel Feiertage, die ich ohne Dich verbringen muß! Darüber kann nur trösten, meinen Boten bei Dir zu wissen und die Freude, Deinen Boten zu empfangen.

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Heute hab ich mich tüchtig dazugehalten mit allem, damit ich mich gleich nach Tische in die Schreibarbeit stürzen kann. Die Uhr zeigt 1/4 2 [Uhr] mittags. So kann’s losgehn! [sic]

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Herzliebes! Daß ich diese Anrede einmal schreiben dürfte, das schwebte mir vor als der Inbegriff höchsten Liebesglückes. Du! Wo bin ich jetzt? So möchte ich Dir zu raten aufgeben, wenn ich es nicht schon verraten hätte. Wieder daheim bei Muttern.

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Auch ich schied unzufrieden. Es war eine kurze, übereilte Begegnung. Ich war etwas abgehetzt, und ich fand Sie angegriffen und abgespannt und unruhig. Wir haben uns kaum ein herzliches Wort gesagt. Es lohnt gar nicht, weiter darüber zu schreiben und nachzudenken.

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Ach Liebster, nun bin ich frei, einen ganzen Sonntagnachmittag lang – nun gehörte ich zu Dir, Du! Wenn Du doch jetzt bei mir sein könntest, ich bin ja so allein;

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Es ist mir erst zu Hause recht deutlich geworden, wieviel Lauferei und Auslagen ich Ihnen zugemutet habe, als ich Ihnen auftrug, die Filme zu besorgen. Sie haben mich aber recht verstanden: Sie sollten die Bilder zuerst sehen und über die Aufnahmen verfügen.

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Es wird mir nicht schwer fallen, sie zu Hause [zu] verleben, es ist höchstwarscheinlich das letzte Mal, daß ich sie in Bischofswerda verlebe. Mein Vater ist vor 8 Tagen nach Kamenz versetzt worden, arbeitet schon dort, und sobald wir passende Wohnung finden, ziehen wir nach.

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Wie soll ich nun beginnen, Dir die ersten Eindrücke zu schildern. Der Balkan ist ein Land der Gegensätze. So in der Natur: heiße Sommer – kalte Winter. In der Zusammensetzung der Bevölkerung: primitiv – bäuerlich – fremdartig und modern – städtisch – an der westlichen Kultur ausgerichtet. Zwischen bodenständigen einfachen Häusern, nicht nur nach der Front verputzt, stehen moderne Bauten.