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[OBF-420501-002-01]

Herzelein! Ich bin doch heute so aufgeregt! Wegen der Prüfung. Ich kann’s auch nicht ändern, ich fühle mich nun nicht eher wohl in der Haut, als bis alles vorüber ist. [H]offentlich falle ich nicht auf, glänze nicht vor Dummheit! Drücke mir die Daumen, Du! Ach, ehe Du sie drücken kannst, ist alles längst vorbei.

[OBF-420214-002-01]

Es ist vormittags 10 Uhr, Herzlieb! Eben war der Postbote da, er brachte mir 2 Briefe von Dir. Ach Du! Ich habe mich doch soo sehr gefreut! Herzelein!! Nun weiß ich wieder, wo Du weilst und was Du treibst.

[OBF-420210-002-01]

Du!! Dein Frauchen ist doch noch so ganz an die Feiertage mit seinem Herzensmannerli gewöhnt. Eben ist der Briefträger vorbei, der aber nur von Glauchau etwas brachte, just zur gleichen Zeit war Dein Frauchen fertig mit der Morgentoilette! Ja! So spät ist es erst aufgestanden, kurz vor 9 [Uhr].

[OBF-420216-002-01]

Die Uhr zeigt gleich 2 Uhr nachmittags. Soeben bin ich fertig mit aufräumen. Und nun tue ich nichts eiliger und lieber, als mit Dir reden. Du mein herzliebes, liebstes Mannerli Du!

[OBF-420217-002-01]

Du!! Ich habe gestern keine Ruhe mehr gehabt, ich bin abends noch zur Post, um zu sehen, ob mein Herzlieb mir geschrieben hat. Und ich fragte nicht vergebens! Ich bekam einen Brief! Vom Herzallerliebsten, Du!

[OBF-420218-002-01]

Bin ich doch gestern gegen abend wieder auf dem Postamt gewesen, um mir Deinen Boten heimzuholen! Und welche Überraschung wurde mir! Ich sah auf den Stempel, wie immer mit erstem Blicke, Graz 15.2.42 – 1700 [Uhr.] Mein Herzlieb ist fort! Abgereist!!

[OBF-420219-002-01]

Nun bin ich wieder soweit, daß ich mich zu Dir setzen kann und mit Dir plaudern. Wo magst Du denn um diese Stunde sein, was magst Du treiben? Nachmittag ist, die Uhr zeigt auf ½ 3 [Uhr].

[OBF-420911-002-01]

Du! Ach Du! Wo ich nun so viel und so froh und so von Herzen gerne mit Dir schwatzen möchte, Du!!! Weil so große große Freude und Glückseligkeit bevorsteht, ach da ist nun meine Zeit so schrecklich knapp bemessen. Du! Der Tag ist rappelvoll und ein Keil treibt den andern.

[OBF-420913-002-01]

! Ich will doch ganz fest und lieb an Dich denken und will alle Daumen drücken, daß Du bestehst!! Ach, darum brauche ich wohl nicht zu bangen, Herzelein! Höchstens, daß Du vor Aufregung und Urlaubsdrasch einen Bock schießt! Ach, Du wirst Dich schon zusammenreißen, mein Manner[li]. Ich habe ja so lachen müssen über Deinen vorletzten Tag! Das war so richtig ein Zeugnis Deiner Verfassung!

[OBF-421015-002-01]

Ich habe eine wunderbare Ruhe und Herzensfröhlichkeit in mir. S[ie] hat mich noch nicht verlassen. Ich bin dankbar darum. Und als ich nach unserm Abschied allein im Bettlein lag und das Nachtgebet sprach für Dich und unser Glück, ach Du! Da übermannte mich nicht der Schmerz und das Weh, wie sonst – eine wunderbare Ruhe und Ausgeglichenheit breitete sich in mir aus, die mich bis heute noch nicht verlassen hat.

[OBF-390613-002-01]

Gestern früh ging ich, Deinen Brief in den Händen voll banger, zitternder Erwartung in mein Kämmerchen. Nur mir allein sollen diese Minuten gehören, in denen ich die Zeichen von Deiner Hand aufnehme.

[OBF-390902-002-01]

Der erste Tag wieder daheim, er verging im Vergleich mit dem vergangenen recht langsam und er war ausgefüllt mit strammer Arbeit.

[OBF-391101-002-01]

Kurz nach 4 Uhr ist es — ich hab den Tag endlich geschafft. Du, Liebster! Draußen scheint die Sonne, ach und überall, wohin ich sehe, ist's als sei alles vom Sonnenschein verklärt. Du! Die ganze große Seligkeit dieser vergangenen Tage trage ich noch in mir. Es war so schön bei Dir, Du!

[OBF-391111-002-01]

Für Deinen lieben Brief meinen herzlichsten Dank. Ich wußte, daß Du mir heute schreiben wirst. Es ist etwas so Eigenartiges um die Gedanken und um die Sehnsucht. Beide gehen so unendlich weit, wie unsichtbare Fäden verbinden sie uns.

[OBF-391218-002-01]

Bei minus 20° in flotter Fahrt durch Feld und Wald, voller Unternehmungslust zum Christmarkt nach Hohenstein.

[OBF-400331-002-01]

Ach Liebster, nun bin ich frei, einen ganzen Sonntagnachmittag lang – nun gehörte ich zu Dir, Du! Wenn Du doch jetzt bei mir sein könntest, ich bin ja so allein;

[OBF-400410-002-01]

Das Hauptereignis hat ja alles andere zurück gestellt, das unser Privatleben bewegt. Unsere führenden Männer machen Geschichte, alle Welt sieht auf uns in dem Augenblick, wo unser Führer im letzten Augenblick eine Maßnahme ergreift, die wohl keiner von den übrigen Staaten vorausgesehen hat und – die uns vielleicht vor großem Unheil im Lande bewahren wird; angenommen, der Engländer wäre uns zuvorgekommen!

[OBF-400526-002-01]

Mir stürzten die Tränen aus den Augen, ich konnte nicht anders — ich faßte nach ihr und sie taumelte mehr als sie ging in meine Arme. Ihr Werner, ihr Verlobter ist gefallen. Am 10. Mai, als die ersten Flieger nach Holland flogen.

[OBF-380911-001-01]

Dunkle Wolken ziehen auf am Himmel der Weltgeschichte. Die Lage verschärft sich täglich, und es steht auf des Messers Schneide. Die Tschechen sind ein kleiner Gegner; aber wie werden sich die Großmächte verhalten?

[OBF-410320-002-01]

Du! Gestern, als ich Deinen Brief in den Kasten geworfen hatte, da hat es mich in einem fort geschluckt. Hast wohl arg an mich denken müssen, Herzlieb?

[OBF-410330-002-01]

Vater hält Mittagsruhe, ich soll Dich recht herzlich und vielmals grüßen von ihm; er sagte es, ehe er sich niederlegte. Gestern abend, als ich Dir schrieb, war Vater wieder in Niederfrohna, Du weißt!

[OBF-410331-002-01]

Den letzten Tag im März erleben wir heute. Man müßte meinen, nun sei wahrhaftig Frühling. Ach je – davon scheint mir, sind wir weit entfernt. Seit heute nacht schneit es, was nur vom Himmel herunterkam! So viel Schnee liegt bereits wieder, daß man warten muß.

[OBF-411206-002-01]

Nun ist es bald nachmittags um 5 [Uhr]. Ich habe eben das letzte Blech voll Haferflockenplätzchen aus dem Ofen gezogen. Du!! Von denen bekommst auch eine Probe! Die sind für Weihnachten bestimmt; denn die anderen feinen, weißt? die haben wir doch tatsächlich aufgegessen.

[OBF-411107-002-01]

Heute schickt mir Fidi meine Punktkarte, jedoch leer!! Sie hatte also den Stoff schon lange, aber teilte es mir nicht mit, aus Zeitmangel und ich bin in dem Wahn: wenn sie nicht schreibt, sind die Punkte auch noch dran

[OBF-411108-002-01]

Nach Strickwolle war ich mit aus – garnichts zu machen! Schade. Es ist hier genau wie bei Euch: das Kaufen macht keinen Spaß mehr. Na, ich lasse mir auch keine grauen Haare darüber wachsen – was nicht ist, ist nicht.