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[OBF-421029-001-01]

Roland berichtet über seinen Alltag in Bukarest, die Arbeit und das Essen. Er ärgert sich über ein Theaterstück, das Hilde gesehen hat und offensichtlich schlecht war. Er sehnt sich nach Hilde und beneidet sie um ihr Leben nach Deutschland. Beide sind enttäuscht, dass Hilde bei seinem letzten Heimatbesuch nach schwanger wurde.

[OBF-421026-002-01]

Und es war eben Kirmesstimmung, trotz der Zeiten. Wir spannten uns auch gleich mit ein: Kuchenschneiden, Geschirr bereitstellen, ach und der hundert Handgriffe mehr. Um 3 [Uhr] ging dann der Drasch los und wir kamen nicht mehr zu Atem bis abends um 900 [Uhr]. Um die Zeit war die letzte Portion raus, dann hatte die liebe Seele Ruh! Durch das Prachtwetter hatten wir Gäste über Gäste!

[OBF-421027-002-01]

Gleich vorm Hellwerden heute früh gings [sic] los mit dem Schaffen. Die Betten hab ich abgezogen und im Flur zum lüften [sic] ausgelegt. Alle beiden Schlafstübel hab ich leer ausgeräumt. Dann hab ich Kaffee getrunken und bin zum Wochenmarkt: Spinat, Sellerie, Möhren, Kohlrabi, Petersilie gabs [sic]. Schnell bin ich wieder nachhause. Da wollte erst mein Schätzelein aus dem Briefkasten! Aber dann gings [sic] alles nochmal so hurtig.

[OBF-421106-001-01]

Am Sonntag ist hier großer Feiertag: Namenstag des rumänischen Königs. Kürzlich hatte er den 21. Geburtstag. Aber man begeht hier den Namenstag. Reich ist das Musikleben hier in der Stadt, ich ersehe es aus der Zeitung – ich fürchte nur, die Eintrittspreise sind recht hoch. Sollte es regnen am Sonntag, werde ich vielleicht die Opernachmittagsvorstellung besuchen: Madame Butterfly.

[OBF-421112-001-01]

Den Fleischerladen müßtest Du mal sehen! Etwa 20 Verkaufsstellen – 100 Menschen wenigstens auf einmal drin – und wie reichlich der noch ausgestattet ist mit Frischwaren und Konserven (Fleisch gibt es da nicht), alles ohne Marken, ohne Mengenbegrenzung – nein, ich will lieber nicht aufzählen – es ist für mich wie für Euch gleich enttäuschend – für mich des Geldes wegen. Aber nun hab ich mich doch gefreut, daß ich welchen bekam.

[OBF-421105-002-01]

Eben wird es Tag, ein Herbstmorgen dämmert herauf – es ist 7 Uhr vorbei und ich habe, trotzdem unsre Leselampe brennt, schon die Rollos hochgezogen, damit ich dem lieben Tag nicht die Augen ausbrenne mit meinem künstlichen Licht! Die liebe Sonne wird, scheint mir, heute keine Kraft haben durch die dicken Wolken zu dringen; denn es sind arg dicke Regenwolken.

[OBF-421106-002-01]

Du, Schätzeli! Wir waren doch gestern in Limbach einkaufen. Und sind wahrhaftig erst 1/2 700 [Uhr] wieder heimgekommen. Ab 3 Uhr sind die Geschäfte offen. Es war schwerlich, unsre Wünsche zu erfüllen. Es macht keinen Spaß mehr, einzukaufen. Die Mutsch kriegt keinen Hut. Ich keinen Besatzstoff für meinen Mantel. Und vieles andre ist noch, was man bis zum Frieden zurückstellen muß.

[OBF-421112-002-01]

Du! Es ist jetzt ½ 400 [Uhr], schon beginnt es zu dunkeln, ich habe noch einen Gang zur Frau L. vor heute abend vor der Singstunde. Es handelt sich um Konzepte für Gedichte und Verslein, die meine Kinder aufsagen sollen. Am kommenden Sonnabend haben wir auch wieder Arbeitstagung in Chemni[tz], da kommen wir auch erst im Dunkeln heim. Wie schön ist es da, daß ich Deine Lampe habe! Sie leistet mir wirklich gute Dienste! Es gibt bei uns so wunderselten mal eine Batterie.

[OBF-421204-002-01]

Ach Du! Ich mag doch jetzt wirklich garnicht fort von hier, wo ich nun weiß, der Krieg dauert noch ein Weilchen und es könnte geschehen, daß man gar jahrelang wegbleiben muß, geht man schon einmal weg von Hause. Nein! Ich weiß warum ich hier bin! Muß ja immerfort daran denken, daß ich meinem Liebsten die Heimat halte! Unsere Heimat! Du!!

[OBF-421214-002-01]

Ach und dann ist doch auch noch Zeit, besinnliche Zeit, sich auf das liebe Weihnachten innerlich zu bereiten. Herzelein! Am liebsten werde ich es doch können, wenn ich mich zu Dir hin flüchte, meinem Allerliebsten! Du! Ach, bei Dir ist alles Glück, alle Freude, alle Geborgenheit und von Dir kommt mir ja auch alle Kraft an unseren guten Stern zu glauben, Du! Wenn wir auch wieder Kriegsweihnacht feiern müssen, getrennt.