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[OBF-401028-001-01]

Morgen ist Vorbesichtigung durch den Kompaniechef. Wenn Du meinen Boten erhältst, ist auch die Besichtigung schon vorbei durch den Abteilungskommandeur, Mittwoch zwischen 10 und 12 Uhr. Ist auch die Abschiedsfeier schon vorbei, bei der Dein Hubo nüchterner Zeuge bösen Rausches sein wird.

[OBF-401110-001-01]

Gestern abend hörten wir die Übertragung der Hitlerrede. Welch kühner, fanatischer Glaube beseelt diesen Mann: „Das Schicksal hat mich ausersehen zur Neuordnung Europas“!

[OBF-401117-001-01]

Es geht jetzt alles bissel verquer, bei Dir wie bei Dir [^]mir. Siehst, schon wieder habe ich mich verschrieben. Ich hatte heute eine Wut im Leibe, Du!

[OBF-401208-001-01]

Dein Hubo was aus gestern bis spät abends. Und so wurde Dein Gruß nicht rechtzeitig fertig. Heute nachmittag schreibe ich Dir einen ganz lieben, langen Du!

[OBF-401205-001-01]

Ein unerhörter Liebhaber bin ich, Du! Dein Bote bleibt aus. Findet er sich gar nicht mehr? Morgen wird er kommen, doppelt vielleicht! Ach Du, ich bin so leicht nicht mehr bange um Dich!

[OBF-401216-001-01]

Kalt, huh kalt ist's draußen seit 2 Tagen, der Wind liegt steif auf unsrer Baracke, wir können es kaum erheizen. Aber in meinem Herzen, da ist's so warm, da ist soviel Sonnenschein. Dein lieber Bote, Du!, er hat mich so froh und glücklich gemacht!

[OBF-410112-001-01]

Mittag ist vorbei. Dein Hubo hat sich in die 1. Garnitur geworfen – weil Sonntag ist – er hatte sonst keinen Grund – doch noch einen heute: weil Kompaniefest sein soll. Eine komische Angelegenheit: nicht verbindlich – kein Programm – Tanz soll sein – weiß[t Du]: sie wollen noch mal das Kalb austreiben, ehe der Chef wiederkommt.

[OBF-380928-001-01]

Im Märchen Brüderchen und Schwesterchen fragt der König: Willst du mit mir auf mein Schloß gehen und meine liebe Frau werden? „Meine liebe Frau" möchte ich auch einmal sagen können.

[OBF-381007-001-01]

In der Nacht zum Mittwoch habe ich nicht geschlafen. Am Abend meldete der Rundfunk die Mobilisierung der englischen Flotte und der Armeen Belgiens und Hollands. Es stand auf des Messers Schneide.

[OBF-381021-001-01]

Ich bin der Meinung, daß Sie Ihre Briefbogen falsch falten, irreführend falten. Wenn Seite 1 Innenseite ist, muß es 3 auch sein. Seiten nummerieren nimmt sich in Briefen nicht gut aus. Wenn ich Ihren letzten Brief lese, erwische ich konstant auf dem 2. Bogen die falsche Seite.

[OBF-410122-001-01]

Du! Du!! Hast der Post, diesem öffentlichen Institut, eine so gefährliche Sendung, Dein Liebespaket, ohne jeden Vermerk anvertraut. Ist doch Munition, Du!! Weißt, so Äpfel sind ein gar liebreizendes Geschenk, und nun gar von Dir!

[OBF-381124-001-01]

Ein paar Worte zu den Bildern. Die Nummerierung 13 l [sic] stammt vom Photographen. Zu 1) gut. Zu 2) gut im Ausschnitt, ein wenig verwackelt.

[OBF-380508-001-01]

Am Sonnabend erhielt ich Ihren Brief. Ich habe unterdessen viel über Sie nachgedacht. Es ist sehr wenig wahrscheinlich, daß ich nach Annaberg komme. Schreiben Sie, was Sie bedrückt.

[OBF-381202-001-01]

14 Tage sind fast darüber vergangen, daß wir uns sahen. Die Eindrücke verblassen. 14 Tage sind noch hin, ehe wir uns wiedersehen. Da treten die Briefe wieder in ihre Rechte. Es ist etwas Eigenes um so einen Brief.

[OBF-381203-001-01]

Vielleicht sind Sie aus meinem Brief gar nicht recht klug geworden. Er ist voll dunkler Stimmungen, es sind wenig klare Gedanken darin. Und eines tut mir heute aufrichtig leid, liebe, liebe [Hilde], daß ich den Briefschluß ein Grad weniger herzlich hielt.

[OBF-381220-001-01]

Nun ist Weihnachten heran. Als Kinder haben wir uns eigentlich nur darauf gefreut, auf diese freudvolle, geheimnisreiche Zeit, in der auch die Erwachsenen Freude empfanden und sich den Kindern so ganz widmeten.

[OBF-381230-001-01]

Gestern kam Ihr Paket an. Heute zieren nun auch Ihre Gaben meinen Gabentisch. Sie zieren ihn, liebe [Hilde]. Ich habe mich sehr gefreut über Ihr Geschenk. Was haben Sie sich für Ausgaben gemacht! ‚Die gute Tante’ weilt zu Besuch bei uns. Sie ist ganz weg in das schöne Kästchen.

[OBF-380516-001-01]

Wir leben in einer schweren Zeit. Trug und Schein verhüllen die Wahrheit, alle Menschen t[ra]gen irgendeine Maske, rohe Lust und Begierde spielen sich überall frech auf, und es ist ein Glück, eine Gnade, wenn man gerade und unverbogen bleibt, wenn man den Versuchungen nicht erliegt und sich den Glauben und die Sehnsucht nach dem Guten, Echten und Edlen herüberrettet.

[OBF-390119-001-01]

Das neue Jahr nimmt einen stürmischen Anfang, wieder in mancherlei Hinsicht. Die politische Atmosphähre ist geladen mit starken Spannungen. Diese Woche brachte mir zwei wichtige Entschlüsse.

[OBF-411118-001-01]

Es steht da vor uns wie eine Insel im Meere – wie eine Wendemarke und unser Lebensschifflein muß daran vorbei – die ganze Zeitrechnung jetzt richtet sich nach dem Feste – und wenn Friedenszeit wäre, so rechneten wir doch ganz froh erst einmal bis zum Feste, zum Feste der Liebe und des Schenkens.

[OBF-390127-001-01]

Eben komme ich von meinem Spaziergang nach Hause. Einen Blick mußte ich werfen nach dem Westen. Vergangene Woche war ich einigemale abends unterwegs. Wenn Gedanken und Gefühle mich bestürmen, dann treibt es mich hinaus.