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Roland berichtet über seinen Alltag in Bukarest, die Arbeit und das Essen. Er ärgert sich über ein Theaterstück, das Hilde gesehen hat und offensichtlich schlecht war. Er sehnt sich nach Hilde und beneidet sie um ihr Leben nach Deutschland. Beide sind enttäuscht, dass Hilde bei seinem letzten Heimatbesuch nach schwanger wurde.
Am Sonntag ist hier großer Feiertag: Namenstag des rumänischen Königs. Kürzlich hatte er den 21. Geburtstag. Aber man begeht hier den Namenstag. Reich ist das Musikleben hier in der Stadt, ich ersehe es aus der Zeitung – ich fürchte nur, die Eintrittspreise sind recht hoch. Sollte es regnen am Sonntag, werde ich vielleicht die Opernachmittagsvorstellung besuchen: Madame Butterfly.
Im Brennpunkt des Interesses steht aber nun seit gestern Nordafrika. Hast Dir schon überlegt, wie die Pläne des Gegners sein könnten? Zweifrontenkrieg in Nordafrika – eine Zange gebildet mit der Absicht, nur und [sic] die Italiener aus Nordafrika zu verdrängen – Nordafrika als Stützpunkt für einen Angriff auf Stalin und den ganzen Balkan zu gewinnen und damit den Flügel unsres ganzen Ostfeldzuges zu bedrohen.
Siehst! Wärst bei mir geblieben! Warm ist es in der Stube. Draußen ist es um 0 Grad, feucht und rauh. Letzte Nacht fielen 5 cm Schnee. Da würdest nicht so frieren. Na, und wenn es dann noch an ein paar Grad fehlte, dann müßten, müßten wir eben ein bissel zusammenkriechen, wenn es uns auch schwer fiele!
½ 3 Uhr ist es. Alles sitzt im Kino. Dein Hubo mag nicht. So beim lieben seltenen Tageslichte im Kino, das gefällt mir schon nicht. Der Flimmerfritze, der heute da ist, hat einen miesen Apparat, er hat nicht genug Helligkeit, den Augen tut es weh – und Dein Hubo mag auch keine fremden Geschichten hören und sehen, und immer andre Frauen...
Aber so allein, wie Du warst, ist noch schmerzlicher – alles Sehnen steigt dann ungehemmt auf und alle düsteren Gedanken. Mein Herzlieb ist schon so stark geworden – und geduldig – und tapfer – und der Hubo braucht sich nimmer so darum zu sorgen, daß es nicht fertig wird mit sich.
Wir leben in einer schweren Zeit. Trug und Schein verhüllen die Wahrheit, alle Menschen t[ra]gen irgendeine Maske, rohe Lust und Begierde spielen sich überall frech auf, und es ist ein Glück, eine Gnade, wenn man gerade und unverbogen bleibt, wenn man den Versuchungen nicht erliegt und sich den Glauben und die Sehnsucht nach dem Guten, Echten und Edlen herüberrettet.