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Nun sitze ich wieder vor dem weißen Bogen. Eben habe ich noch einmal gelüftet – und beim Hinaustreten auf den Balkon, da bannte der gestirnte Himmel meinen Blick. Ein prachtvoller Sternenhimmel wie selten daheim. Und eben vor mir unser schönstes Sternbild am nördlichen Himmel, der Orion. Oh Geliebte! Welch ein Strahlen, welch eine Pracht, himmelweit, weltumspannend.
Eine neue Kampfphase scheint sich abzuzeichnen: Die verstärkte Tätigkeit in Nordafrika. Heute kommt dazu die Meldung, daß Amerikaner in Westafrika gelandet, daß ein Landeversuch auch bei Algier abgeschlagen wurde, also auf französischem Gebiet, im Rücken der Front in Nordafrika. Was ich schon ahnte, als der Amerikaner sich in Liberia festsetzte, bestätigt sich: Man versucht uns in Nordafrika in die Zange zu nehmen.
Ein herrlicher Tag ist draußen heute. Mannerli wird nachher gleich mal hinausgehen – stadtwärts – hat Geld bekommen – und nun hat es nicht eher Ruhe, als bis es damit etwas angestellt hat - will nachher gleich mal ausziehen für den Urlaub – für den Geburtstag - etwas zu kaufen – das tu ich doch so gern!!!
Endlich, endlich, so sage auch ich dankbar und froh, daß wir uns nun wieder die Hände reichen, Geliebte! Deine lieben Boten vom 3. 5. und 6. April kamen heute zu mir als liebste Osterüberraschung, Du!! Einer, der vom Freitag, den 4. April, scheint zu fehlen. Er wird noch kommen. Ach Herzlieb!
Das Gute, das in uns wirkt und in dieser Welt ist, von Gott gesandt wie das Licht der Sonne, wer es lieben lernte, kann es nimmer missen, er wird sich nach ihm strecken nicht um Lohnes Willen, sondern aus Liebe zum Guten. Und dieses Gute in uns, die Seele soll wachsen, soll läuternd in uns brennen, soll wie ein Sauerteig uns durchdringen – der gute Kern in uns soll wachsen und reifen zu guter, gesunder Frucht – soll nicht schrumpfen, faulen, verkümmern oder wurmstichig werden.
Nur noch wenige Stunden sind im alten Jahre! Geliebte! Es drängt mich zu Dir! An Deiner Seite zu stehen, an Deiner Seite gehen. Herzelein, ganz dicht an Deiner Seite, fest Hand in Hand, ein Herz und Sinn mit Dir, den Blick gläubig und zuversichtlich voraus gerichtet, mit Dir zu gehen durch die Pforte des neuen Jahres.
Wir kommen hier ja kaum mehr in die Stadt. Daß wir sehen könnten, was es gibt und wie teuer es ist. Aber ein so wenig organisiertes Land und Leben, wie es das griechische ist, hat immer noch Reserven und Verstecke, die nicht erfaßt sind, wenn sie natürlich mit der Zeit auch verbraucht werden.