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Wenn ich jetzt schreibe, schläfst Du ganz gewiß schon. Von 11 Uhr bis 3 Uhr muß Dein Mannerli heute die Gucken offen halten – ‚Läufer' in unserem Quartier.

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Als ich mich vorhin durch das Dunkel tappte, mußte ich daran denken, wie wir beide die ersten Male so allein durchs Dunkel tappten – der Herr mit dem Fräulein [Hilde] – ach Du! 'Sie' sagten wir zueinander noch! – denkst Du noch daran? Mit dem Fährboot hinüber zur Stadt Schandau, in tiefer Nacht – und dann eine gute Stunde Weges noch in schwarze, dunkle Nacht – ach Du! Herzelein! Herzelein!

[OBF-390414-001-01]

Der Gründonnerstag war grau und schwül. Wir bestiegen den Picho (denselben Berg besuchte ich am Neujahrstag). Der Karfreitag war rauh, der Himmel verhangen. Wir flogen aus nach Böhmen zum Jüttelberg, von da nach Schluckenau. Damit näherten wir uns der Gegend, in die ich Dich beim letzten Besuch verführte.

[OBF-390524-001-01]

Hochbetrieb in der Wilhelmstraße, am Quai d'Orsay und in der Downingstreet (das sind die Zentren der deutschen, französischen und englischen Politik), Hochbetrieb in der Politik, Notenwechsel, Pakte...

[OBF-380611-001-01]

Wie soll ich das abbitten? Ich war kleingläubig und mißtrauisch und tat Ihnen weh. Mit dem Mißtrauen habe ich zuweilen zu kämpfen. Ein Schuß davon ist zuweilen auch gut und heilsam, aber im Verhältnis zu Ihnen darf ich es nicht dulden.

[OBF-390805-001-01]

Nun sitze ich tatsächlich wieder in Kamenz. Sprunghaft wie im Kino wechseln wir mit Auto und Eisenbahn die Schauplätze. Wenn ich hätte heimwandern müssen, wäre der Abschied länger geworden.

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Herzliebes! Daß ich diese Anrede einmal schreiben dürfte, das schwebte mir vor als der Inbegriff höchsten Liebesglückes. Du! Wo bin ich jetzt? So möchte ich Dir zu raten aufgeben, wenn ich es nicht schon verraten hätte. Wieder daheim bei Muttern.

[OBF-391106-001-01]

Es freut mich, daß Dich mein Zweifel nicht irre gemacht hat, und daß Du mir nicht grollst deshalb. Ach Liebste, es war nur ein ganz leiser Zweifel, und unter den Gedanken, die mich heute abend bewegen, bricht er ganz zusammen.

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Fast zwei Wochen bist Du mir (schon) wieder aus dem Auge, und bin ich Dir aus dem Auge. Was Wunder, wenn da die Amtsmiene wieder überhand nimmt, und wenn ich ein wenig länger dahinträumen muß, um mir Dein Wesen vorzuhalten?

[OBF-400107-001-01]

Mit diesen Zeilen schließt sich die Tür zum Weihnachtsland, zum Zauberland, Märchenland, Ferienland - für diesmal. Ich sitze wieder in Schmilka und fühle es:

[OBF-400123-001-01]

Schreiben soll ich Dir, damit Du gewiß seiest, daß es mir gut geht und daß ich Dich liebe. Du!

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Die liebe Mutsch ist energisch geworden. Recht so. Aber diesmal war es ein Schlag ins Leere. Oder wird sie gar mir die Tür versperren? Ich will kommen!

[OBF-400525-001-01]

Heute Freitag ist auch der Rohrstock wieder in Funktion getreten, die Bürschchen haben im Übermut die Fensterscheiben einer Laube zerdonnert.

[OBF-400908-001-01]

Dein Päckchen kam heute, ganz unversehrt die Ladung, mit seiner kostbaren Ladung, Du Liebes, herzen und küssen möchte ich Dich darum. Als ich am Donnerstag noch doch etwas ungeduldig noch meiner Post fragte, äußerte ein Kamerad, daß "sie" wohl nicht schreiben werde.

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Nun kann ich schon wieder mit Dir plaudern. Ist doch eine tröstliche Einrichtung, die Post. Dreierlei hatte sie gestern für mich.

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Und von Deinem letzten Brief her sehe ich Dich nun immer aufs Bett gestürzt liegen und weinen vor Schmerz und Weh um unsre Trennung, um Dein Alleinsein.

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Ruhetag ist nun Heute. Ein Teil unsrer Belegschaft ist wieder ausgeflogen, die meisten nach Kiel. Nun wird es erst gemütlich in der Bude. Viel Platz ist an der langen Tafel.

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Ein straffer Montag geht zu ende. Bis 5 Uhr Dienst. Gewehrputzen, Rasieren, Stiefelputzen, Tornisterschnallen. Darüber ist es ½ 9 Uhr geworden.

[OBF-401022-001-01]

Ganz schnell habe ich gemacht — Gewehrreinigen, Stiefelputzen, Rasieren, Kartoffelschälen, Abendbrot — damit ich noch ein Stündchen gewinne, den Boten auf den Weg zu schicken.

[OBF-401108-001-01]

Freitag, den 8. November 1940 Herzallerliebste! Meine liebe, liebe [Hilde]! Holde mein! Vor acht Tagen war ich nun ganz neu hier. Jetzt bin ich schon ein wenig heimisch hier. Das heißt nicht, daß mir alles gefällt, aber ich bin mit dem wichtigsten vertraut, mit den Lebensgewohnheiten hier und auch [...]

[OBF-410102-001-01]

Läßt mich heute so lieb an Deinem Sylvester teilnehmen! Hast mich so lieb und fest an Dein Herz geschlossen! Ach Du!

[OBF-410107-001-01]

Schon ist mein Dein lieber Bote von gestern in meiner Hand. Ja, ja, das Schicksal schreitet schnell – nun weiß auch ich es schon - von Dir selber – nun stehst vor mir und wartest, was ich sage. Kannst Dir wohl denken, welche Geschichte sich mir am meisten aufdrängt.

[OBF-410304-001-01]

Zwei liebe Boten erhielt ich heute! Du! Und der, aus dem mein [Hilde]lieb wieder mit 2 frohen Augen schaut, der ist ganz schnell zu mir gekommen. Ach Du!

[OBF-410309-001-01]

Was wirst Du denken? Ich hatte so wenig Zeit für Dich diese letzten Tage. Ach Geliebte! Nichts Arges wirst Du denken, ich weiß es. Wirst Dir nur wünschen, bei mir zu sein in diesen kritischen Tagen und Stunden.

[OBF-410101-001-02]

Eben komme ich von oben aus dem Bunker. Die ersten Schüsse sind gefallen im neuen Jahre. Es lohnt kaum, sich niederzulegen, weil mit neuen Alarmen zu rechnen ist. Der erste Tag im neuen Jahre ist verflossen – bis 12 Uhr gab es ein paar Kleinigkeiten zu tun in der Schreibstube.